Fußball

"Ein Stück weit gefährlich" Füllkrug hat nach harter Kritik Klärungsbedarf

Edin Terzic und Niclas Füllkrug hatten Klärungsbedarf.

Edin Terzic und Niclas Füllkrug hatten Klärungsbedarf.

(Foto: David Inderlied/dpa)

Borussia Dortmund verliert trotz Führung beim VfB Stuttgart, die Tabellenspitze ist für den Fast-Meister der vergangenen Saison nur noch in der Ferne zu erahnen. Die Pleite sorgt für Frust - und zwischen Trainer Terzić und Topstürmer Füllkrug für Redebedarf.

Die schmerzhafte Bundesliga-Niederlage mit Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart hatte Niclas Füllkrug auch im Kreise der Fußball-Nationalmannschaft noch nicht hinter sich gelassen. Der Angreifer hatte Redebedarf. "Gut, dass sie fragen", leitet der 30-Jährige auf dem DFB-Podium seine Antwort zum Thema ein. Seine Ausführungen zu Taktik und Ausrichtung des BVB seien nämlich am Wochenende fälschlicherweise als Kritik an Coach Edin Terzić interpretiert worden.

"Natürlich haben wir verdient verloren", erklärte Füllkrug nach dem Abpfiff am Sky-Mikrofon. Die erste Halbzeit sei noch extremer als die zweite gewesen. "Wir haben ganz viel vermissen lassen auf ganz vielen verschiedenen Ebenen. Vielleicht habe man "nicht den perfekten Ansatz" gewählt, mutmaßte der Nationalstürmer. "Der VfB hat heute ein bisschen anders gespielt als sonst. Damit haben sie uns vor eine Riesen-Aufgabe gestellt. Damit hatten wir sehr viele Probleme." Es fehle nicht an "Leidenschaft oder Engagement oder sonst etwas. Wir haben es ja trotzdem versucht. Aber man merkt dann leider, und das muss man so ehrlich zugeben, dass wir gegen viele gute Mannschaften unsere Grenzen aufgezeigt bekommen."

"Ein Stück weit gefährlich"

Füllkrug selbst habe später zum Telefon gegriffen und seinen Trainer angerufen, erzählte er nun im Rahmen der DFB-Pressekonferenz. "Mir steht es nicht zu, den Trainer zu kritisieren, das habe ich niemals getan", versicherte der Stürmer. Beim Verein seien also alle möglichen Missverständnisse intern ausgeräumt. Und damit das auch öffentlich geschieht, erläuterte Füllkrug, wie der VfB mit seiner Taktik die Dortmunder überrascht habe, das Team aber trotz Umstellungen von Terzić beim 1:2 nicht adäquat reagiert habe. Kritik ja, aber eben nicht am Coach, sondern an der Leistung, der eigenen, wie der der Teamkollegen.

Diese Erklärung sei ihm wichtig gewesen, sagte Füllkrug nach seinem längeren Monolog, weil "solche Interpretationen ein Stück weit gefährlich sind. Denn sie bringen viel mit für den Spieler, den jeweiligen Verein und den Trainer. Deshalb freut es mich, dass ich das klarstellen konnte. Das war wichtig für mich." Jetzt aber sei die Angelegenheit erledigt. "Jetzt ist Nationalmannschaft, jetzt freue ich mich, hier zu sein. Ich würde gerne das Thema abschließen", sagte Füllkrug.

"Brutal enttäuschend"

Auch Sportdirektor Sebastian Kehl hatte seine Spieler im Nachgang der Niederlage beim VfB scharf kritisiert. "Brutal enttäuschend" sei die Vorstellung des BVB vier Tage nach dem 2:0 gegen Newcastle United in der Champions League gewesen, sagte der 43-Jährige. "So wie wir aufgetreten sind in sehr, sehr vielen Bereichen und vor allem in der ersten Halbzeit, dürfen wir nicht auftreten", mahnte Kehl nach der zweiten Niederlage nacheinander in der Fußball-Bundesliga. "Wenn uns das häufiger passiert, brauchen wir über Ziele nicht mehr reden."

Eine "ganz, ganz schwache Leistung" habe die Borussia gezeigt, meinte Kehl. "Sehr, sehr viele Spieler" hätten "völlig unter ihrem Niveau gespielt". Der Sportchef des BVB lobte den mutigen und couragierten Auftritt der Stuttgarter, hielt aber fest: "Wie wir uns heute angestellt haben, sowohl gruppendynamisch als auch individuell, so kannst du als Borussia Dortmund nicht auftreten." Als Fünfter hat der Fast-Meister der vergangenen Saison nach elf Spieltagen bereits zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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