Fußball

So spielt Ihr Klub europäisch Fünf Europa-Aspiranten schauen auf den VfB Stuttgart

Jubelnde Stuttgarter können nicht nur im Tabellenkeller für schlechte Laune sorgen.

Jubelnde Stuttgarter können nicht nur im Tabellenkeller für schlechte Laune sorgen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Welcher Bundesligist qualifiziert sich für einen Europapokal? Es ist kompliziert. Ein Titel sorgt für Sicherheit, vielleicht reicht aber auch schon Platz 7. Der formstarke Abstiegskandidat VfB Stuttgart sorgt für Sorgen unter den Europa-Aspiranten.

Was für eine Aufstiegsgeschichte: Nach dem 12. Spieltag der laufenden Saison steht Bayer Leverkusen auf Platz 16 der Fußball-Bundesliga. Es ist der Relegationsrang. Heute, ein halbes Jahr später, steht Bayer Leverkusen kurz vor dem Einzug in die Champions League: Weil man eine große Aufholjagd hingelegt hat und vor allem, weil die Werkself im Halbfinale der Europa League steht. Ein Sieg in dem Wettbewerb bringt direkt das Ticket in die Königsklasse. Ohne Umwege!

Während Bayer es selbst in der Hand hat, ob es in der kommenden Saison international spielt, können einige Bundesligisten hoffen - oder müssen bangen. Denn die Konstellation, welcher Klub sich für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert, droht kompliziert zu werden. Das liegt einerseits an den Leverkusenern. Aber sogar der VfB Stuttgart kann noch etwas durcheinander bringen.

Die halbe Bundesliga zittert vor dem VfB Stuttgart

Alles darf passieren, nur der VfB Stuttgart darf nicht Pokalsieger werden! Missgunst gegen die armen Abstiegskämpfer aus dem Schwäbischen dürfte zumindest hinter vorgehaltener Hand derzeit bei Eintracht Frankfurt, dem 1. FSV Mainz 05, Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg herrschen.

Diese vier Klubs dürfen realistisch noch auf Platz 6 oder 7 in der Bundesliga-Endabrechnung hoffen, der Fünfte - Bayer Leverkusen - will mindestens den sicher für europäische Ehren berechtigenden Platz 6 verteidigen. Auch Platz 7 kann in diesem Jahr wieder zum Einzug in die Conference League berechtigen - eben wenn der VfB Stuttgart nicht den DFB-Pokal gewinnt. Dort hat man derzeit auch alle Hände voll zu tun, die Klasse zu halten.

Grundsätzlich gilt: Für die Champions League qualifizieren sich die ersten Vier der Bundesliga, in der Europa League spielen der Pokalsieger und der Bundesligafünfte, in der Conference geht der Sechste an den Start. Landet der Pokalsieger auf einem der ersten sechs Plätze, rückt der Siebte nach - und startet in den Playoffs der Conference League. Der Sechste rückt direkt in die Gruppenphase Europa League auf.

Eintracht Frankfurt hat es als Pokal-Halbfinalist selbst in der Hand, zumindest für sich selbst schnell für etwas klarere Verhältnisse zu sorgen: Am 3. Mai - nach dem 30. Bundesligaspieltag - spielen die Hessen beim Abstiegskandidaten um den Einzug ins Pokalfinale. Die beiden übrigen Halbfinalisten - die beiden Vorjahresfinalisten RB Leipzig (aktuell Platz 4) und SC Freiburg (Platz 5) - dürften sich ohnehin über die Bundesliga für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren.

Bei Mainz 05, Gladbach und Wolfsburg würde ein Sieg von Eintracht Frankfurt über den VfB Stuttgart nicht für zusätzliche Planungssicherheit sorgen: Sie alle müssen die Hessen, Pokalsieger 2019, von Platz 7 verdrängen. Setzt Frankfurt seinen Abstiegstrend fort und gewinnt nach Saisonende doch wieder den Pokal, spielen sie wieder europäisch. Der unterlegene Finalist wird - anders als noch bis 2015 - nicht mehr mit einem europäischen Startplatz getröstet.

Wenn Bayer Leverkusen die Europa League gewinnt ...

... ziehen natürlich weiterhin wie gewohnt der deutsche Meister, der Tabellenzweite, der Dritte und der Vierte direkt in die Gruppenphase der Champions League ein. Gewinnt Bayer Leverkusen den Titel und wiederholt damit den sensationellen Triumph des Vorjahressiegers Eintracht Frankfurt, werden zum zweiten Mal überhaupt fünf Bundesligisten in der Königsklasse an den Start gehen - wenn Trainer Xabi Alonso seine Mannschaft nicht doch noch unter die ersten Vier führt.

Sollte sich ein Europa-League-Sieger Bayer Leverkusen (trotz sieben Punkten Rückstand auf den Vierten Union Berlin und sechs Punkten Rückstand auf den SC Freiburg auf Platz 5) im Endspurt doch noch über die Liga für die Champions League qualifizieren, bliebe es bei vier deutschen Startern. Gewinnt Leverkusen die Europa League und wird Fünfter, spielt nur der DFB-Pokalsieger in der Europa League. Erreicht der DFB-Pokalsieger auch über die Liga einen europäischen Startplatz, spielt der Sechste in der Europa League, der Siebte in der Conference League. Wird Bayer Leverkusen Sechster, wird es keinen deutschen Starter in der Conference League geben.

Wie holt Bayer Leverkusen einen zusätzlichen europäischen Startplatz für die Bundesliga?

Ein Europa-League-Triumph von Bayer Leverkusen hilft in jeder möglichen Konstellation nur einem Bundesligisten: Bayer Leverkusen. Verpasst der UEFA-Cup-Sieger über die Liga die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, bedeutet der Europa-League-Sieg doch noch den Weg in die Champions League. So, wie es Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison mit einem unvergleichlichen Triumphzug fabrizierte: Die Hessen zogen als Elfter der Liga in die Champions League ein.

Also Klartext: Was muss passieren, damit sich der Bundesliga-Siebte für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert?

Der Siebte spielt in der Europa League, wenn er selbst den DFB-Pokal gewinnt. Der Siebte erreicht die Playoffs zur Conference League, wenn der DFB-Pokalsieger unter den ersten Sechs der Bundesliga landet. Von dieser Regelung profitierte in dieser Saison der 1. FC Köln, der sich als Siebter über den Pokalsieg des Champions-League-Starters RB Leipzig freuen durfte. Ein Jahr zuvor zog Union Berlin in die Conference League ein, weil Borussia Dortmund in der Liga Dritter wurde und danach den Pokal gewann.

Der Achte der Bundesliga kann nicht ...

... auf eine besonders günstige Konstellation aus DFB-Pokal- und Europa-League-Siegern hoffen. Er muss entweder selbst den DFB-Pokal oder die Europa League gewinnen, um sich trotz des Tabellenplatzes für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.

Quelle: ntv.de

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