Fußball

Nach Schießerei beim Pokalfinale Fußball-Fan Esposito ist tot

Schüsse und Gewalt überschatteten das  Pokalfinale zwischen Neapel und Florenz.

Schüsse und Gewalt überschatteten das Pokalfinale zwischen Neapel und Florenz.

(Foto: imago/Insidefoto)

50 Tage hat er um sein Leben gekämpft. Jetzt ist Ciro Espisito gestorben. Der Tod des 30-jährigen Neapel-Fans, der beim italienischen Pokalfinale von einem Hooligan angeschossen wurde, rückt das Gewaltproblem wieder in den Fokus.

(Foto: imago/Insidefoto)

Der Tod des Fußball-Fans Ciro Esposito schockt Italien. Der Anhänger des SSC Neapel war am 3. Mai vor dem Pokal-Finale niedergeschossen worden. Am Mittwochmorgen erlag er auf der Intensivstation des Poliklinikums Gemelli von Rom seinen Verletzungen. Der 30-Jährige starb an Organversagen, wie ein Klinikleiter mitteilte.

Esposito war Stunden zuvor ins Koma gefallen. Angehörige und Freunde waren ins Krankenhaus gekommen, als sich der Zustand des jungen Mannes dramatisch verschlechtert hatte. In einer am Morgen verteilten Mitteilung erhob die Familie des Opfers schwere Vorwürfe gegen die Offiziellen rund um das Finale der Coppa Italia zwischen Neapel und dem AC Florenz. "Diejenigen, die verantwortlich waren für die Sicherheit, müssen bezahlen", stand in einem Schreiben, aus dem die Nachrichtenagentur ANSA zitierte. Esposito sei am Nachmittag des 3. Mai eingeschritten, als ein Fan-Bus aus Neapel angegriffen wurde.

Ein polizeibekannter Hooligan schoss auf Esposito und zwei weitere Anhänger. "Unser Ciro hat die Angstschreie der Kinder gehört, die zusammen mit ihren Familien ein Fußballspiel ansehen wollten; er ist gestorben, weil er anderen geholfen hat", heißt es in dem Schreiben. "Niemand kann uns Ciro zurückgeben, aber in seinem Namen wollen wir Gerechtigkeit und keine Rache."

Trauertag in Neapel

Der Bürgermeister Neapels, Luigi de Magistris, rief via Twitter einen Trauertag für die Mittelmeerstadt aus, "für Ciro, seine Familie, für unsere Bürger, um Nein zu sagen zur Verbindung Fußball und Gewalt". Esposito wurde am späten Vormittag zur Autopsie in eine andere Klinik in Rom gebracht.

Dem mutmaßlichen Todesschützen, der nach den Zusammenstößen am 3. Mai in der Via Tor di Quinto selbst verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden war und inzwischen im Gefängnis sitzt, steht nun ein Prozess wegen Totschlags bevor. Der Ultra-Anhänger des AS Rom wird der rechtsradikalen Szene zugeordnet.

Die Ausschreitungen von Rom waren der bis dahin letzte Tiefpunkt im Kampf Italiens gegen die ausufernde Gewalt im Fußball. Der Onkel des Opfers, Enzo Esposito, erhob vor der Klinik schwere Vorwürfe gegen die Behörden. "Mein Neffe stirbt, weil ihn dieser Faschist niedergeschossen hat, aber auch, weil er eine Stunde lang hilflos auf dem Boden lag", sagte er.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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