Fußball

Hooligan-Alarm in Italien Fußball-Profis beleidigt und geohrfeigt

Fußball und Gewalt -das ist für Italien ein Dauerthema. Auf dem Foto sind die Ultras zu sehen - gefürchtete und brüchtigte Fans von Milan.

Fußball und Gewalt -das ist für Italien ein Dauerthema. Auf dem Foto sind die Ultras zu sehen - gefürchtete und brüchtigte Fans von Milan.

Fußball und Gewalt - das ist für Italien ein Dauerthema. Nun sorgen Hooligan-Angriffe auf Spieler, Stadionverwüstungen und beleidigende Spruchbänder für neuen Zündstoff.

Die Staatsanwaltschaft von Cagliari hat Ermittlungen gegen 30 Fans des italienischen Fußball-Erstligisten Cagliari Calcio aufgenommen, die am Freitagabend das Trainingslager des Teams gestürmt und dort Spieler und Trainer beleidigt und beschimpft haben.

Vier Spieler wurden nach Medienberichten geohrfeigt. Der Ärger der Fans über die schwachen sportlichen Leistungen des abstiegsgefährdeten Teams eskalierte. Acht Zähler trennen den Vorletzten der Serie A acht Spieltage vor Schluss von einem Nicht-Abstiegsplatz. Aus den vergangenen zehn Spielen hat das Team nur zwei Punkte geholt.

Tore abgerissen, Spielfeld verwüstet

"Die Spieler sind erschrocken. So ruiniert man den Fußball", kommentierte Cagliaris Coach Zdenek Zeman. Die Staatsanwaltschaft hat bereits einige Hooligans vernommen, bald könnte es zu vorläufigen Festnahmen kommen, deuteten die Ermittler an. Auch die Serie B ist mit einer Gewaltwelle konfrontiert. Ein am Samstag geplantes Match zwischen den Zweitligisten Varese und Avellino musste auf Sonntag verschoben werden, nachdem in der Nacht auf Samstag Unbekannte in das Stadion der lombardischen Stadt Varese eingedrungen waren und es verwüstet hatten. Die Tore des Spielfelds wurde abgerissen, Löcher wurden in das Spielfeld gegraben.

Außerdem wurden Stadionwände mit Beleidigungen gegen das Klubmanagement beschmiert, das wegen der Leistungen des Serie-B-Tabellenletzten stark unter Druck steht.

Beleidigende Spruchbänder

Inzwischen sind zudem vier AS-Rom-Hooligans angezeigt worden, die vor zwei Wochen während des 1:0-Sieges gegen den SSC Neapel mehrere beleidigende Spruchbänder enthüllt hatten. Diese richteten sich gegen die Mutter des 30 Jahre alten Neapel-Fans, der nach einer Schießerei vor dem Pokalfinale in Rom im vergangenen Jahr ins Koma gefallen und später gestorben war.

Der Neapel-Anhänger war im Mai 2014 vor der Partie zwischen dem SSC Neapel und dem AC Florenz von einem polizeibekannten Hooligan schwer verletzt worden. Bei dem Täter handelte es sich um einen Ultra-Anhänger des AS Rom. Die Tat hatte in Italien eine heftige Diskussion über Gewalt in den Stadien ausgelöst. Die Roma wurde wegen der beleidigenden Spruchbänder zur Schließung seiner Fankurve bei dem an diesem Sonntag stattfindenden Heimspiel gegen Atalanta verurteilt. "Die Identifizierung der vier Hooligans ist das Ergebnis des verstärkten Einsatzes der Behörden gegen die Hooligans, über den wir stolz sind", resümierte Innenminister Angelino Alfano.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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