Knieender Protest gegen Rassismus Fußballerin sorgt für Eklat bei US-Hymne
05.09.2016, 10:06 Uhr
Megan Rapinoe hat sich beim Erklingen der US-Nationalhymne nicht erhoben und für Aufregung gesorgt.
(Foto: Screenshot Twitter @gbpackfan32)
Die Aufregung um den Rassismus-Protest des Footballers Colin Kaepernick hat sich noch nicht gelegt, da sorgt eine weitere Geste in den USA für Aufsehen: Anstatt sich zu erheben, geht Fußballerin Megan Rapinoe beim Erklingen der Nationalhymne in die Knie.
Fußballerin Megan Rapinoe ist bei der US-Hymne niedergekniet und hat sich damit dem stillen Protest von Football-Profi Colin Kaepernick angeschlossen. Vor dem Spiel ihrer Seattle Reign gegen die Chicago Red Stars hatte sie sich bei der Nationalhymne nicht erhoben. "Das war mit voller Absicht", erklärte Rapinoe nach dem 2:2 im Duell der National Women's Soccer League (NWSL). Es sei "ein kleines Nicken" in Richtung NFL-Quarterback Kaepernick gewesen, sagte die 31-Jährige, "und für all das, wofür er jetzt eingestanden ist".
Kaepernick hatte sich bei Vorbereitungsspielen seiner San Frisco 49ers während der US-Nationalhymne nicht erhoben und war niedergekniet, während ein Marineoffizier und ein Dutzend Militärmitglieder eine große Flagge ausbreiteten. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, hatte dem 28-Jährigen nach dem Hymnen-Eklat nahegelegt, die USA zu verlassen.
Mit seinen Auftritten wolle er sich gegen Rassismus im Land, gegen Ungleichbehandlung und Polizeigewalt wehren, erklärte Kaepernick. So trug er beispielsweise während einer Trainingseinheit seines Teams Socken, auf denen Cartoon-Schweine mit Polizeihüten zu sehen waren.
In einer Erklärung verwies Kaepernick unter anderem auf "skrupellose Polizisten, die es in Positionen geschafft haben, die nicht nur die Gemeinschaft in Gefahr bringen, sondern auch den Ruf aller Polizisten mit den richtigen Absichten verunglimpfen."
US-Nationalspielerin Rapinoe sprach sich nun für eine "rücksichtsvollere, zweiseitige Diskussion über Rassenprobleme in diesem Land" aus. Sie finde "die Art und Weise, wie Kaepernick behandelt wurde und wie viele Medien darüber berichtet haben, wirklich ziemlich widerlich". Im Jahr 2012 hat sich Rapinoe offen zu ihrer Homosexualität bekannt. Seitdem engagiert sie sich in mehreren schwul-lesbischen Projekten.
Quelle: ntv.de, cri/dpa