Legendärer Abstiegskämpfer Fußballtrainer Rolf Schafstall ist tot
31.01.2018, 15:59 Uhr
Rolf Schafstall wurde 80 Jahre alt.
Der deutsche Fußball und insbesondere der VfL Bochum trauern um Trainer Rolf Schafstall. Der gebürtige Duisburger stirbt im Alter von 80 Jahren. Schafstall galt als knallharter Trainer der alten Schule, der den Kampf gegen den Abstieg liebte.
Rolf Schafstall hat nie in der Fußball-Bundesliga gespielt. Und doch war er als Trainer erfolgreich. Er galt als "Feuerwehrmann" und "harter Hund", aber auch als einer, der scheinbar unlösbare Aufgaben wie einen schwierigen Klassenverbleib noch bewältigen konnte. Am Dienstag ist der gebürtige Duisburger im Alter von 80 Jahren gestorben.
"Der VfL Bochum 1848 trauert um eine seiner prägenden Persönlichkeiten" - so würdigte sein langjähriger Klub den Mann, der den Revierverein mehrmals betreute: von 1982 bis 1986 und danach zweimal, 1991 und 2001, interimsweise. Die einzigen Spielerstationen des früheren Verteidigers waren Hamborn 07 und der SSV Reutlingen, ehe er von 1975 bis 2001 insgesamt 14 Klubs trainierte, darunter den MSV Duisburg zwei- und die Bochumer wie erwähnt dreimal.
Die Zebras führte Schafstall, der mit sieben Geschwistern in Duisburg aufwuchs und später als Gruben-Elektriker auf Zeche Neumühl arbeitete, zwar 1979 sensationell in das Halbfinale des Uefa-Cups, doch die meiste Zeit kämpfte er mit seinen Mannschaften gegen den Abstieg. "Zu einem Verein zu wechseln, der unten drin stand, diesen Moment habe ich fast genossen", sagte er im Interview mit "11 Freunde".
Doch nicht "unabsteigbar"
Am Ende seiner Trainerlaufbahn erwischte es den Retter doch mit dem Abstieg - ausgerechnet in Bochum, wo Schafstall lange am Mythos der "Unabsteigbaren" mitwirkte, ehe er 2001 mit dem VfL doch den Klassenverbleib verpasste. Später hatte er kaum Kontakt zum Fußball. "Ich war ja lange dabei, da ist es irgendwann auch mal Zeit, das Zepter an jüngere Kollegen zu übergeben", sagte Schafstall anlässlich seines 80. Geburtstages am 22. Februar 2017.
Fünf Jahre nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn 1969 begann Schafstalls Karriere als Coach in Reutlingen. Schon dort wurde ein rauer, indes auch herzlicher Umgangston zu seinem Markenzeichen. Nach Reutlingen kamen andere Engagements hinzu, so beispielsweise bei Rot-Weiss Essen oder beim Karlsruher SC. Die längste Zeit seiner Trainerkarriere hielt es Schafstall jedoch im Ruhrgebiet, beim VfL Bochum. Insgesamt 166 Pflichtspiele lang betreute er den Verein. Lediglich Heinz Höher (250 Spiele), Peter Neururer (193) und Klaus Toppmöller (175) kamen auf mehr Partien mit den Bochumern als Schafstall.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid