Fußball

Drama-Duell in der Europaliga Gladbach schenkt Schalke das Viertelfinale

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Mönchengladbach führt gegen Schalke in der Fußball-Europaliga mit zwei Toren, alles sieht nach dem ersten Viertelfinaleinzug seit 21 Jahren aus. Doch nach der Halbzeit werfen die Gelsenkirchener alles nach vorne - und die Borussia aus dem Wettbewerb.

Der FC Schalke 04 ist nach einer furiosen Aufholjagd erstmals seit fünf Jahren in ein Europacup-Viertelfinale gestürmt und hat Borussia Mönchengladbach ins Tal der Tränen gestürzt. Die Königsblauen erkämpften sich in einem packenden Achtelfinal-Rückspiel der Fußball-Europaliga beim Bundesligarivalen trotz eines 0:2-Rückstands ein 2:2 (0:2) und stehen nach dem 1:1 im Hinspiel in der Runde der letzten Acht. Leon Goretzka (54.) und Nabil Bentaleb (68., Handelfmeter) egalisierten die Pausenführung durch Andreas Christensen (26.) und Mahmoud Dahoud (45.+2). Die Borussia verpasste aufgrund des weniger erzielten Auswärtstores nach schwacher zweiter Halbzeit den ersten Einzug in das Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs seit 21 Jahren.

In der zweiten Halbzeit nicht besonders zufrieden: Gladbachs Trainer Dieter Hecking.

In der zweiten Halbzeit nicht besonders zufrieden: Gladbachs Trainer Dieter Hecking.

(Foto: dpa)

"Erst verloren, dann unentschieden gespielt - da ist klar, wie das dritte ausgeht", hatte Schalkes Trainer Markus Weinzierl vor dem dritten Spiel gegen die Borussia binnen 13 Tagen erklärt. Für einen Sieg tat seine Mannschaft im ersten Durchgang aber viel zu wenig. Gladbach agierte vor 46.283 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park angesichts der Tatsache, dass auch ein 0:0 zum Weiterkommen reichen würde, zunächst abwartend. Schalke ging in dem Wissen um die Konterstärke des Gegners ebenfalls nicht volles Risiko. Die Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, doch lediglich bei einem Kopfball von Guido Burgstaller (11.) wurde es in der Anfangsphase gefährlich.

Hecking, der schon auf Kapitän Lars Stindl (muskuläre Probleme im Hüftbereich) verzichten musste, musste nach 16 Minuten erneut umstellen. Fabian Johnson, beim Gladbacher 4:2-Erfolg gegen Schalke in der Liga Anfang März noch zweifacher Torschütze, humpelte mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Jonas Hofmann, der das wichtige Auswärtstor im Hinspiel erzielt hatte, ersetzte den US-Nationalspieler. Gladbach verkraftete Johnsons Ausfall gut. Nach glänzender Vorarbeit von Raffael vergab Stindl-Vertreter Josip Drmic per Kopf die große Chance zur Führung (18.). Die Schalker Defensive hatte nun größere Probleme, besonders den starken Raffael bekamen die Königsblauen nicht in den Griff. Ein Schuss des Brasilianers verfehlte sein Ziel knapp (22.).

Schreck mit dem Pausenpfiff

Der Führungstreffer resultierte aus einer Standardsituation. Nach einem Freistoß fiel Christensen der Ball vor die Füße, Schalke Kapitän Benedikt Höwedes fälschte den Schuss des Gladbacher Abwehrchefs unglücklich und unhaltbar für seinen Torhüter Ralf Fährmann ab. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gladbacher zurück und lauerten auf Konter. Den Gästen mangelte es an Ideen, obwohl die Gladbacher Defensive nicht immer sattelfest wirkte. Goretzka, bester Spieler der Schalker, scheiterte nach einer halben Stunde zudem an Torhüter Yann Sommer.

In der Nachspielzeit bot sich den Gästen eine gute Kontermöglichkeit, doch Eric Maxim Choupo-Moting vertändelte den Ball im Strafraum. Im Gegenzug traf Dahoud mit einem sehenswerten Distanzschuss zum 2:0 und verschreckte die Schalker mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit. Nach dem Wechsel setzten die Gäste alles auf eine Karte. Weinzierl brachte Offensivspieler Max Meyer für Johannes Geis, und die Schalker rannten an. Goretzkas Treffer verlieh Schalke Rückenwind. Der Schuss des Mittelfeldspielers sprang vor Sommer unglücklich auf, der Schweizer Nationaltorhüter hatte keine Chance.

Schalke schnürte die Gastgeber phasenweise im eigenen Strafraum ein. Allerdings boten sich den Gastgebern nun immer mehr Räume für Konter, die sie aber nicht nutzten. Als Dahoud der Ball an den Oberarm sprang, entschied der englische Schiedsrichter Mark Clattenburg auf Elfmeter. Bentaleb verwandelte souverän zum Ausgleich. Gladbach hatte sogar noch Glück, dass es nach einem Foul von Jannik Vestergaard an Daniel Caligiuri nicht erneut Strafstoß gab (74.). Kurz vor dem Abpfiff schickte Clattenburg Gladbachs reklamierenden Sportdirektor Max Eberl in die Kabine. Es blieb beim Remis, das Schalke jubeln ließ.

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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