Gigantische Krise mit Man City Guardiola fliegt nach dramatischer Derbypleite alles um die Ohren
15.12.2024, 20:50 Uhr
Pep Guardiola fliegt alles um die Ohren.
(Foto: IMAGO/News Images)
Der große Pep Guardiola, der wohl beste Trainer unserer Zeit, steckt in einer gigantischen Krise. Woche für Woche will er sich mit Manchester City daraus kämpfen, doch Woche für Woche versinkt er tiefer im Schlick. Im Derby gegen Manchester United geht mal wieder alles schief.
Im prestigeträchtigen Derby hat Manchester City durch zwei späte Gegentreffer eine schwere Niederlage gegen Manchester United kassiert. Die Krise für die Mannschaft um den früheren deutschen Nationalspieler İlkay Gündoğan und Erfolgstrainer Pep Guardiola verschärfte sich durch das 1:2 (1:0). Guardiola ging danach über den Platz, bedankte sich bei seinen Spielern und dem Schiedsrichter Anthony Taylor. Dann zog er seinen Mantel aus, kratzte sich immer wieder am Kopf und verschwand im Spielertunnel.
Für City war es wettbewerbsübergreifend die achte Niederlage im elften Spiel nacheinander. In dieser seit dem 1:2 gegen Tottenham Hotspur am 30. Oktober laufenden Phase gelang dem englischen Serienmeister überhaupt nur ein Erfolg - ein 3:0 gegen Nottingham Forest am 4. Dezember. Der neue Trainer von Manchester United, Ruben Amorin, feierte in dieser Zeit bereits seinen zweiten Sieg gegen Guardiola. Noch mit seinem alten Klub Sporting Lissabon feierte der Portugiese Anfang November ein furioses 4:1 in der Champions League. Der Sieg am heutigen Sonntag war lange nicht absehbar, umso kostbarer war er für die seit Jahren dem Stadtrivalen hinterhechelnden Giganten aus dem Old Trafford.
"Haben gespielt wie eine U15"
"Das war wirklich unglaublich. Wir verdienen diesen Sieg", sagte Amorin nach dem Spiel. "Wir haben bis zum, Ende an uns geglaubt. Wir haben diesen Sieg gebraucht. Er war so wichtig für uns und die Fans." Kapitän Bruno Fernandes wies darauf hin, dass "City in der Tabelle immer noch vor uns steht". United sei immer noch in einer schlechteren Position. Durch den Sieg robbte sich United mit nunmehr 22 Punkten ins Mittelfeld der Tabelle. Dies wird von City mit 27 Punkten auf Rang fünf angeführt.
Bei City herrschte aus verständlichen Gründen großer Frust. "Wir haben in den letzten Minuten wie eine U15 gespielt", schimpfte Mittelfeldspieler Bernado Silva auf Sky. "Ich bin wirklich nicht glücklich gerade. Nicht nur nach diesem Spiel, auch nach diesem letzten Monat. Wir müssen das besser machen, individuell und als Mannschaft." Auch der englische Nationalspieler Phil Foden war schwer enttäuscht. "Wir kennen das überhaupt nicht. So viele Niederlagen in so kurzer Zeit. Manchmal muss man im Leben wohl diese Erfahrung machen", sagte er. "Anfangs, wenn du ein paar Spiele verlierst, merkt man es nicht. Aber wenn es dann häufiger passiert, ist es natürlich eine mentale Sache."
Dabei ging alles gut los
Der frühere Leipziger Bundesliga-Profi Josko Gvardiol (36. Minute) brachte die Gastgeber zunächst in Führung. ManUnited-Kapitän Bruno Fernandes (88.) und der starke Amad (90.) sorgten dann spät für den nächsten City-Rückschlag. Durch die vermeidbare Niederlage beträgt der Abstand auf Tabellenführer FC Liverpool neun Punkte.
Vor der Partie feierten die Fans den seit 2016 im Verein waltenden Guardiola, der City zu sechs Meistertiteln und einem Champions-League-Gewinn führte, mit einer Choreographie. Zuletzt war er zum Krisenerklärer des aktuell personell angeschlagenen Top-Klubs geworden. Fünf der sechs vorausgegangenen Derbys hatte die Guardiola-Elf in der Liga gewonnen, United hatte dagegen im Sommer das Finale im FA Cup gegen den Stadtrivalen gewonnen.
Die Gastgeber taten sich mit der stabilen Defensive von Man United schwer. City half ein Standard: Der Belgier Kevin De Bruyne hievte nach einem kurz ausgeführten Eckstoß mit viel Willenskraft eine Hereingabe auf Gvardiol, der per Kopf für die Führung sorgte. In der zweiten Hälfte vergab Kapitän Bruno Fernandes (74.) zunächst die große Chance auf den Ausgleich. Nach einem katastrophalen Fehlpass foulte Matheus Nunes dann Amad im Strafraum. Fernandes vollendete den fälligen Strafstoß. Diallo erhöhte kurz darauf.
Quelle: ntv.de, sue/dpa