"Der Vorsprung ist zu groß" Guardiola hakt Titelkampf gegen Klopp ab
28.12.2019, 13:40 Uhr
Jürgen Klopp (links) ist mit seinem FC Liverpool zu stark dieses Jahr - das meint zumindest Pep Guardiola.
(Foto: imago images/Sportimage)
Für Pep Guardiola, Trainer von Manchester City, sind Jürgen Klopp und der FC Liverpool in der Premier League zu weit enteilt, um noch eingeholt zu werden. Es sei "unrealistisch" noch an das Titelrennen zu denken, sagte der ehemalige Bayern-Coach. Klopp will derweil nicht feiern, sondern arbeiten.
Der FC Liverpool hat in dieser Saison nun 52 von 54 möglichen Punkten eingefahren und strebt seiner ersten englischen Meisterschaft seit 1990 entgegen. Aber Jürgen Klopp will sich trotz der souveränen Tabellenführung seiner Mannschaft noch nicht über die Meisterschaft freuen - und schlüpfte sofort nach dem 4:0-Sieg am zweiten Weihnachtstag über Leicester City in die Rolle des "Partycrashers". "Ich kann richtig gut die Sau rauslassen, da können Sie meine Freunde fragen", raunte der Teammanager des FC Liverpool streng ins Mikrofon und inszenierte seine Seriosität zusätzlich mit eingefrorener Miene: "Aber ich wollte noch nie ohne Grund Party machen. Wenn es etwas zum Feiern gibt, werde ich es Ihnen mitteilen - bis dahin werden wir arbeiten."
Gearbeitet hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die englischen Medien, die sich nach der Vorentscheidung im Kampf um die Fußball-Meisterschaft auf der Insel nicht im Mindesten um die von Klopp verordnete Zurückhaltung scherten. "Die unaufhaltsamen Reds zerstören ihren hartnäckigsten Verfolger", kommentierte das Massenblatt "The Sun" das 4:0 des enteilten Spitzenreiters der Premier League. Für den "Guardian" ist der frühere Rekordmeister dem 19. Titel "einen großen Schritt näher" gekommen, laut des "Telegraphs" hat der frischgebackene Klub-WM-Sieger bereits nach dem 19. Spieltag "eine Hand an der Trophäe" - und die "Times" ist sich mit Blick auf die ersehnte erste Meisterschaft seit 1990 sicher: "Liverpool ist zu clever, um es jetzt noch wegzuwerfen."
"Unrealistisch, über Liverpool nachzudenken"
Sogar für die Verfolger in der Premier League ist das Titelrennen längst zugunsten der Reds entschieden. "Der Vorsprung ist zu groß, ja", sagte nun Manchester Citys Teammanager Pep Guardiola im BBC Radio auf eine entsprechende Frage. Titelverteidiger Manchester liegt als Dritter 14 Punkte hinter Liverpool, Leicester City hat als Zweiter 13 Zähler Rückstand, beide haben zudem ein Spiel mehr absolviert als der Champions-League-Sieger.
"Es ist unrealistisch, über Liverpool nachzudenken", sagte Guardiola, dessen Team am Freitag bei den Wolverhampton Wanderers (2:3) weitere Punkte liegen ließ: "Der [Abstand] ist seit Langem groß", sagte Guardiola. Der ehemalige Trainer des FC Bayern München macht sich eher Sorgen, dass sein Team noch weiter in der Tabelle abfallen wird. "Wir können jetzt nicht aufgeben, denn sonst werden wir nicht europäisch spielen. Wir sind es gewohnt, oben zu stehen. Jetzt müssen wir kämpfen. Wir denken jetzt an Leicester. Wir haben noch die Chance, uns Platz zwei zu holen. So sieht es jetzt eben aus."
Der Klub aus Manchester rangiert derzeit mit einem Zähler hinter Leicester City auf Platz drei. Der FC Chelsea folgt als Vierter mit sechs Punkten Rückstand. Sein Team müsse Liverpool nun vergessen und sich darauf konzentrieren, das Spiel gegen Sheffield United am Sonntag (19.00 Uhr/Sky) zu gewinnen, sagte Guardiola. "Wir müssen an das nächste Spiel denken und daran, unsere Spiele zu gewinnen."
Quelle: ntv.de, dbe/sid