Fußball

Die Torflauten-Liga und ihre Helden HSV mogelt sich mit Salamitaktik durch

Es ist auch für die eigenen Fans nicht schön anzuschauen - aber der HSV verbessert sich mit kleinen Schritten in der Tabelle.

Es ist auch für die eigenen Fans nicht schön anzuschauen - aber der HSV verbessert sich mit kleinen Schritten in der Tabelle.

(Foto: imago/Claus Bergmann)

Die Bundesliga zeigt sich bislang nicht besonders angriffslustig - es fallen auffallend wenig Tore. Davon profitieren Vereine, die aus wenig viel machen können. Das sind besonders der große und der kleine HSV. Die spielen nicht schön, aber gnadenlos effektiv.

Die Spiele des Hamburger SV sind mitunter schwer zu ertragen in dieser Saison. Besonders, seit Joe Zinnbauer an der Seitenlinie steht. Der neue Trainer verordnete seinem verunsicherten Team strikte Disziplin in der Defensive, nach vorne geht meist wenig bis gar nichts. Doch es funktioniert - zumindest kann sich der HSV seiner Effektivität rühmen. Mit nur vier geschossenen Toren haben die Hanseaten neun Punkte geholt. Auch im historischen Vergleich ein sehr guter Schnitt, wie unsere Statistikfreunde von kickwelt.de herausgefunden haben.

Übertroffen wird der Wert des HSV nach zehn Spieltagen in der Liga-Geschichte nur von zwei Teams: Der Frankfurter Eintracht aus dem Saison 1970/71 - und dem kleinen HSV. Denn Hannover 96 steht momentan acht Plätze vor dem Nordrivalen, hat aber nur drei Tore mehr erzielt. Damit krönt sich die Mannschaft von Tayfun Korkat zum Effektivitätsmeister dieser Saison.

Bemerkenswert auch die Saison des 1. FC Köln: Sieben Tore reichen für zwölf Punkte und Rang elf. Leider für die Fans der "Geißböcke" und alle neutralen Beobachter gibt es eine weitere Parallele zum Hamburger SV - die betont defensive Spielweise macht die Spiele des FC nicht gerade zu Fußballfesten.

Überhaupt scheint diese Saison bislang eine der Abwehrreihen zu sein: Rechnet man die bisher erzielten 239 Tore in 90 Saisonspielen hoch, kommt man auf einen Schnitt von 2,66 Toren pro Spiel. Würde dieser Schnitt bis zum Saisonende gehalten, wäre es nach 1989/1990(2,58) und 1991/1992 (2,62) der drittschlechteste Torschnitt der BL-Geschichte. Letzte Saison erreichte die Bundesliga am Ende einen Schnitt von 3,16.

Tore und Punkte nach zehn Spieltagen
    Verein Saison Platz Tore Punkte Quotient
Frankfurt  70/71  14  4:9    10     2,50
Hannover  14/15   6  7:11    16     2,29
HSV  14/15  14  4:12     9     2,25
Frankfurt  88/89  15  5:14    10     2,00
Rostock  00/01  10  7:14    14     2,00
Wolfsburg  06/07  11  7:9    13     1,86
Stuttgart  03/04   2 13:1    24     1,85
Stuttgart  65/66   6 10:6    18     1,80
Düsseldorf  96/97   9  8:15    14     1,75
Duisburg  70/71  12  7:11    12     1,71
Köln  14/15  11  7:8    12     1,71

Ausführlichere Statistiken und die Tabelle mit den Effizienzkönigen am Saisonende finden Sie auf kickwelt.de.

Quelle: ntv.de, kickwelt.de

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