Superyachten und Jets in Emirate Half City-Besitzer reichen Russen bei Sanktionsflucht?
14.10.2022, 17:33 Uhr
Mansour bin Zayed Al Nahyan (2.v.r.) feierte 2014 den Premier-League-Titel von Manchester City mit einer Torte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Eigentümer von Manchester City und soll russischen Oligarchen geholfen haben, westliche Sanktionen zu umgehen. Ein Ukrainer will nun wissen, ob die Premier League gegen den milliardenschweren Klub-Besitzer ermittelt.
Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan ist in Deutschland nicht gerade berühmt. In England kennt man ihn vor allem als Eigentümer des englischen Fußballmeisters Manchester City, der den Klub seit 2008 mit Milliarden füttert und unter anderem mit Startrainer Pep Guardiola und Torjäger Erling Haaland eines der erfolgreichsten Teams der Welt formte. In seiner Heimat ist er stellvertretender Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate und ein mächtiges Mitglied der Herrscherfamilie von Abu Dhabi.
Soweit Mansours offizielle Rollen. Er ist außerdem bekannt dafür, seine Beziehungen zu Russland gründlich zu pflegen. Hinter den Kulissen soll er Medienberichten zufolge äußerst umtriebig sein und reichen Russen helfen, wegen des Angriffskriegs Moskaus gegen die Ukraine vom Westen auferlegte Sanktionen zu umgehen. Wie der "Guardian" berichtet, wurde nun die Premier League gebeten zu bestätigen, ob sie gegen den milliardenschweren Klub-Besitzer im Rahmen ihres Eignungstests für Eigentümer ermittelt hat.
Bloomberg berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, die mit den Beziehungen Abu Dhabis zu Russland vertraut sind, etwa schon im April, dass der Scheich wohlhabenden Russen geholfen haben soll, westlichen Sanktionen zu entkommen und Geld in die Emirate zu transferieren. Laut des "Guardian"-Berichts sollen auch Superyachten und Privatjets in Mansours Land überführt worden sein. Demnach habe deshalb nun ein ukrainischer Menschenrechtsaktivist britische Anwälte beauftragt, zu prüfen, ob die Liga und der Fußballverband FA Schritte unternommen haben, um festzustellen, ob Mansour "weiterhin eine Person ist, die als Eigentümer eines Fußballvereins geeignet ist".
Abramowitschs 350 Millionen US-Dollar teurer Privatjet
In einem Schreiben erklärten die Anwälte laut "Guardian": "Viele russische Oligarchen und prominente, wohlhabende Unterstützer des Regimes von Präsident Putin haben ihren Reichtum weiterhin auffällig genossen, indem sie Vermögenswerte aus dem Vereinigten Königreich, den USA, der EU und anderen Ländern, in denen Sanktionen gelten, in Drittstaaten transferiert haben, in denen es keine Sanktionen gibt und die nicht bereit sind, sich dem Putin-Regime entgegenzustellen." Das Anwaltsschreiben benenne die Vereinigten Arabischen Emirate, besonders Dubai und Abu Dhabi, als eines der wichtigsten Ziele für Oligarchen - darunter der ehemalige Besitzer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch.
Unter anderem Abramowitschs 350 Millionen US-Dollar teures Privatflugzeug vom Typ Boeing 787 Dreamliner befindet sich seit Anfang März in Dubai. Mehrere sanktionierte Oligarchen haben ihre Superyachten ebenfalls in die Emirate verlegt. Dazu gehört der Nickelmagnat Wladimir Potanin, dessen 300-Millionen-Dollar-Schiff Nirvana im Juni in Dubai gesehen wurde.
Die Anwälte des Ukrainers fordern nun, dass die britische Regierung alle "berechtigten Bedenken, dass Scheich Mansour oder eine andere Person sanktionierte Personen unterstützt haben könnte", untersuchen und von der Premier League und dem englischen Fußballverband Informationen darüber anfordern sollte, ob Mansours Eignung als Eigentümer angesichts der Berichte überprüft worden ist. Alle Eigentümer und Geschäftsführer der englischen Fußballvereine sollten laut der Anwälte grundlegende menschliche Standards, Rechte und Werte einhalten.
Quelle: ntv.de, dbe