Fußball

Bochum & Kiel vertagen Aufstieg Hamburger SV kassiert erneut Zweitliga-K.-o.

Die 1. Liga muss weiter warten.

Die 1. Liga muss weiter warten.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Das Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga bleibt spannend bis zum Schluss. Nur eins ist sicher: Der Hamburger SV muss ein weiteres Jahr für den erhofften Wiederaufstieg nachsitzen. Die Hanseaten verpassen den Anschluss, während Bochum, Kiel und Fürth weiter um den direkten Durchmarsch kämpfen.

1. FC Nürnberg - VfL Bochum 1:1 (1:0)

Der VfL Bochum hat seinen ersten Matchball vergeben und den vorzeitigen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga verpasst. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis kam am vorletzten Spieltag beim 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und muss damit weiter um die lang ersehnte Rückkehr in die höchste Spielklasse zittern.

Zum Showdown beim Saisonabschluss am kommenden Sonntag hat der VfL im Heimspiel gegen den SV Sandhausen aber weiter alles in der eigenen Hand. Am Sonntagnachmittag wurde Nürnbergs Georg Margreitter (38.) mit einem Kopfballtreffer in seinem letzten Heimspiel für den FCN zum Spielverderber, der Ausgleich von Robert Zulj (76.) war zu wenig.

Die Vorfreude auf das erste Entscheidungsspiel war bei den Bochumern riesig. "Die Euphorie ist groß, auch bei den Fans. Das bekommen wir natürlich mit", hatte Reis gesagt. In der Tat, am Samstag hatten mehrere Tausend Anhänger den Mannschaftsbus an der Castroper Straße mit Bengalischen Feuern und einem ohrenbetäubenden Hupkonzert verabschiedet.

SC Paderborn - SpVgg Greuther Fürth 2:4 (2:2)

Die SpVgg Greuther Fürth darf weiter vom zweiten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga träumen. Die Franken gewannen am vorletzten Spieltag 4:2 (2:2) beim SC Paderborn und haben den Relegationsplatz drei schon sicher. Auch der direkte Aufstieg ist noch in Reichweite.

Havard Nielsen (28.), Branimir Hrgota (42.) und Paul Seguin (47.) sorgten in der turbulenten Partie für den Auswärtssieg. Ein Eigentor von Paul Jaeckel (22.) und Chris Führich (45.+3) waren für Paderborn zu wenig. Vor dem Saison-Finale beträgt Fürths Rückstand auf Tabellenführer VfL Bochum drei Zähler, auf den Zweiten Holstein Kiel sogar nur einen Punkt. Am letzten Spieltag erwartet das Team von Trainer Stefan Leitl die Fortuna aus Düsseldorf.

Karlsruher SC - Holstein Kiel 3:2 (0:1)

Aufstieg vertagt: Holstein Kiel hat seinen ersten Matchball zum Direktaufstieg nicht nutzen können. Der Pokal-Halbfinalist verlor beim Karlsruher SC mit 2:3 (1:0) und konnte dem Verfolger SpVgg Greuther Fürth nicht entscheidend enteilen. Am letzten Spieltag empfangen die Störche Darmstadt 98.

Mit seinem Tor in der 41. Minute schien sich Jann-Luca Serra in die Vereinschronik des Traditionsklubs zu schießen. Der Mittelfeldspieler war mit einem Flachschuss erfolgreich. Doch Tore von Malik Batmaz (52.) und zweimal Philipp Hofmann (61. und 77. Minute) drehten die Partie. Per Foulelfmeter konnte Alexander Mühling (84.) noch verkürzen. Zuletzt hatten sich die Kieler auch von einer Hetzjagd nach zwei coronabedingten Zwangspausen nicht stoppen lassen und fleißig gepunktet. Im Wildparkstadion ging ihnen dann doch ein wenig die Luft aus.

VfL Osnabrück - Hamburger SV 3:2 (1:1)

Der Traum vom Aufstieg ist endgültig geplatzt, der Hamburger SV wird das vierte Jahr in Folge in der 2. Liga spielen. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch blamierte sich mit 2:3 (1:1) beim Abstiegskandidaten VfL Osnabrück und verspielte damit die letzte Chance auf den Relegationsplatz.

Die Tore von Robin Meißner (37.) und Tim Leibold (82.) waren zu wenig. Osnabrück verbesserte sich durch die Treffer von Christian Santos (34.), Maurice Multhaup (60.) und Marc Heider (84.) auf Relegationsrang 16. Der HSV fand nur schwer ins Spiel. Die Leichtigkeit vom Sieg gegen den 1. FC Nürnberg (5:2) war verflogen. Gegen kampfstarke Gastgeber hatten die Hamburger zwar viel Ballbesitz, es mangelte aber an Tempo und Ideen. So dauerte es bis zur 23. Minute ehe Simon Terodde zur ersten guten Chance kam. Der Torjäger scheiterte aber an VfL-Schlussmann Philipp Kühn und verpasste seinen 23. Treffer.

Fortuna Düsseldorf - Erzgebirge Aue 3:0 (2:0)

Fortuna Düsseldorf hat trotz eines Pflichtsieges gegen den FC Erzgebirge Aue endgültig keine Chance mehr auf die direkte Bundesliga-Rückkehr. Das 3:0 (2:0) nutzte dem Absteiger nichts mehr, da der Tabellendritte Greuther Fürth gleichzeitig beim SC Paderborn gewann. Beim ungefährdeten Fortunen-Sieg trafen in Shinta Appelkamp (10. Minute), Marcel Sobottka (18.) und Kristoffer Peterson (87.).

Vor dem Saisonfinale am kommenden Sonntag in Fürth sprang das Team von Trainer Uwe Rösler damit noch auf Rang vier. Mit nun 56 Punkten kann die Fortuna aber selbst mit einem Sieg in Fürth (61) den Relegationsrang nicht mehr erreichen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Rösler zur neuen Saison als Trainer abgelöst wird. Im Spiel war Düsseldorf von Beginn an deutlich überlegen und hätte wesentlich höher gewinnen können, tat aber spätestens nach der Pause nicht mehr als nötig, um den 16. Saisonsieg einzufahren. Peterson erhöhte in der Endphase noch zum 3:0.

SV Darmstadt 98 - 1. FC Heidenheim 5:1 (2:1)

Darmstadt 98 hat dank seines glänzend aufgelegten Torjägers Serdar Dursun den vierten Sieg in Folge geholt. Beim 5:1 (2:1) gegen den 1. FC Heidenheim erzielte Dursun seine Treffer 22 bis 25 und zog damit einen Spieltag vor Schluss in der Torschützenliste am Hamburger Simon Terodde (23 Treffer) vorbei.

Noch vor dem Seitenwechsel begann die Dursun-Show: Zunächst drehte der Stürmer das Spiel zugunsten der Lilien (40.), nach der Pause schaffte er dann einen lupenreinen Hattrick (54., 59., 83.). Die Gastgeber blieben damit auch im sechsten Spiel in Serie unbesiegt, darunter nur ein Unentschieden. Heidenheim könnte als Sechster mit weiterhin 51 Punken am kommenden Sonntag noch von Darmstadt abgefangen werden. In einer munteren ersten Hälfte brachte Oliver Hüsing die Gäste mit einem eher unfreiwilligen Kopfball nach einer Ecke von Florian Pick in Führung. Nicolai Rapp glich ebenfalls per Kopf aus (18.).

FC St. Pauli - Hannover 96 1:2 (0:1)

Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat seinen ersten Sieg nach zuletzt drei Niederlagen gefeiert - und dem FC St. Pauli einen weiteren Dämpfer verpasst. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak gewann das tabellarisch bedeutungslose Duell am vorletzten Spieltag dank zweier kurioser Treffer durch Marvin Ducksch (13.) und Niklas Hult (59.) auswärts mit 2:1 (1:0). Guido Burgstaller traf für St. Pauli (70.), in der Schlussphase sah der Hamburger James Lawrence (80.) wegen Foulspiels Gelb-Rot.

Für St. Pauli, bis zuletzt noch bestes Team der Rückrunde, war es nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel der nächste Rückschlag im Saisonendspurt. Hannover gewann erstmals seit Februar wieder ein Auswärtsspiel.

SV Sandhausen - Jahn Regensburg 2:0 (1:0)

Der SV Sandhausen ist der Rettung nahe. Der SVS besiegte den Tabellennachbarn Jahn Regensburg mit 2:0 (1:0) und liegt vor dem Saisonfinale am Sonntag einen Punkt vor dem Relegationsplatz 16 - allerdings wartet noch das schwierige Spiel beim VfL Bochum. Dafür ist die Tordifferenz vergleichsweise gut. Regensburg droht schlimmstenfalls noch die Relegation.

Sandhausen spielte für die Rettung auf Sieg. Janik Bachmann (5.) köpfte nach perfekter Flanke von Alexander Shirow zur Führung ein - ein Traumstart. Der Jahn hatte in einem kampfbetonten Spiel Probleme, bis Sebastian Stolze zum Fallrückzieher ansetzte: Stefanos Kapino im SVS-Tor rettete glänzend (18.). Der Druck ging nun von Regensburg aus, jedoch trafen erneut die Gastgeber: Kevin Behrens verwertete einen Konter nach Zuspiel von Nikolas Nartey (42.). Der Abpfiff brachte dem SVS eine erste Erleichterung, dennoch wird am Sonntag noch gezittert - bei beiden Teams.

Eintracht Braunschweig - Würzburger Kickers 1:2 (0:2)

Im Kampf um den Zweitliga-Klassenerhalt hat Eintracht Braunschweig einen herben Rückschlag kassiert. Gegen den als Absteiger feststehenden Tabellenletzten Würzburger Kickers verloren die Norddeutschen mit 1:2 (0:2) und stehen als Tabellen-17. vor dem Sturz in die Drittklassigkeit.

Gästestürmer Marvin Pieringer stellte schon in der ersten Halbzeit die Weichen zum Sieg für die Franken. Schon in der zweiten Minute war der Angreifer per Kopfball erfolgreich, ehe er in der 19. Minute mit einem Foulelfmeter seinen zweiten Treffer erzielte. Nach dem Seitenwechsel erarbeiten sich die Gastgeber Feldvorteile. Doch zu mehr als dem Anschlusstreffer von Yassin Ben Balla (79.) reichte es nicht mehr. Am letzten Spieltag steht den Niedersachsen das Auswärtsspiel beim Hamburger SV bevor. Dabei wird Dong-won Ji nach seiner Roten Karte fehlen (90.+1, grobes Foulspiel).

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen