"Ich stand kurz vor dem Burnout" Hitzfeld zu kraftlos für DFB-Trainerjob
26.10.2014, 12:53 Uhr
Hitzfeld hat seine Trainerkarriere beendet und arbeitet als TV-Experte.
(Foto: imago sportfotodienst)
Vor dem "Sommermärchen" 2006 lag die deutsche Nationalelf am Boden. Aufbauen sollte sie Ottmar Hitzfeld. Der Erfolgscoach hatte ein Angebot vom DFB vorliegen, das er ausschlug. Jetzt spricht er über die Hintergründe.
Der langjährige Fußball-Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld hatte vor zehn Jahren große gesundheitliche Probleme und konnte deshalb den angebotenen Posten als deutscher Bundestrainer nicht antreten. "2004 stand ich nach sechs Jahren Bayern kurz vor dem Burnout", sagte der 65 Jahre alte ehemalige Schweizer Auswahlcoach im Interview der "Welt am Sonntag".
Am deutlichsten habe er dies daran gemerkt, dass er sich nach Siegen nicht mehr freuen konnte: "Ich dachte nur noch: Zum Glück hast du nicht verloren. Dabei ist die Freude, das Adrenalin zur Motivation im Leistungssport so wichtig. Da dachte ich: 'Mit dir stimmt was nicht.'"
Ohne Kraft keine Leistung
Infolge der Überbelastung habe er an Schlaflosigkeit und Rückenschmerzen gelitten. Das Angebot, die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zwei Jahre vor der Heim-WM zu übernehmen, habe er daher ausschlagen müssen: "Ich wäre gar nicht fähig gewesen, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich hatte keine Kraft. Und wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen nicht stimmen, kann man keine Leistung bringen."
Nach der Entlassung bei den Bayern 2004 hatte Hitzfeld eine Pause eingelegt, die er im Februar 2007 beendete, um als Nachfolger von Felix Magath abermals den FC Bayern zu übernehmen. Nach der Saison 2007/2008 wurde sein Vertrag nicht mehr verlängert, Hitzfeld übernahm danach die Nationalmannschaft der Schweiz. Mit dem Aus im WM-Achtelfinale gegen Argentinien beendete Hitzfeld schließlich auch seine Trainerkarriere.
Quelle: ntv.de, cba/sid