Tottenham-Coach leicht genervt Hoeneß' Kane-Ansage irritiert wohl auch beim FC Bayern
17.07.2023, 11:42 Uhr
Noch ist unklar, ob Harry Kane auch in der kommenden Saison das Trikot der Spurs trägt.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die deutlichen Worte von Uli Hoeneß zu Harry Kane hallen nach: Nicht nur intern soll das Berichten zufolge für Verwunderung gesorgt haben, auch der Klub des Kapitäns der englischen Fußball-Nationalmannschaft zeigt sich genervt.
Beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München soll es Medienberichten zufolge Verwunderung und Aufregung wegen der Aussagen von Uli Hoeneß zur angestrebten Verpflichtung von Harry Kane geben. Intern soll man über die offensiven Aussagen des Ehrenpräsidenten zum England-Kapitän sehr verwundert sein. Der 71 Jahre alte Hoeneß hatte am Samstag im Trainingslager der Münchner am Tegernsee eine optimistische Transfer-Prognose zu Kane abgegeben. "Er hat ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, dann kriegen wir ihn. Dann wird Tottenham einknicken müssen."
Für Kane steht eine Mega-Ablöse von 80 Millionen Euro plus Boni im Raum. Möglicherweise könnte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft zum ersten 100-Millionen-Star in der Münchner Klub-Historie werden. Hoeneß vermied es, eine Schmerzgrenze für den Stürmer von Tottenham Hotspur zu nennen. Man müsse Tottenham-Boss Daniel Levy ja "erstmal so weit bringen, eine Zahl zu nennen", sagte Hoeneß. "Er spielt auf Zeit, ist ein ausgebuffter, super Profi. Ich schätze ihn sehr. Auf der anderen Seite sind wir auch nicht Leute, die das seit gestern machen."
Trainer Thomas Tuchel hatte sich zur Stürmersuche defensiver geäußert. Anders als Hoeneß vermied es der 49-Jährige, sich konkret zu äußern. Man sei auf der Suche nach einer Nummer 9, sagte Tuchel. "Wir sind bereit, voll einzusteigen, wenn es denn jemand ist, von dem wir alle überzeugt sind, dass er uns weiterbringt, sportlich, menschlich und von seiner Persönlichkeit."
Spurs-Trainer ist genervt, lobt aber Kane
Auch Teammanager Ange Postecoglou von Tottenham Hotspur ist bereits leicht genervt von der Transfersaga um Kane. "Gleich die erste Frage, was?", sagte der Coach auf der Australien-Tour der Spurs schnippisch, als ein Reporter zu Beginn einer Pressekonferenz wissen wollte, wie seine Unterredung mit dem von Bayern München heftig umworbenen Stürmerstar verlaufen sei.
Der Australier stichelte zudem gegen den deutschen Rekordmeister. Bei den Spurs gebe es wegen der aufsehenerregenden Aussagen von Hoeneß über Kane "keine Diskussionen", betonte er, auch ihn "beeinflusst das null. Wenn andere Vereine über Spieler reden wollen, die bei uns unter Vertrag stehen, ist das für sie ein größeres Problem als für uns".
Die ersten sechs Fragen auf der Runde vor dem Testspiel gegen Stadtrivale West Ham United am Dienstag drehten sich nur um Kane. Der Wirbel aber, behauptete Postecoglou, werde den Angreifer nicht aus der Spur werfen. "Viele Leute kennen Harry besser als ich es tue, aber er wird sich davon nicht beeinflussen lassen. Er ist hier und solange das so ist, ist er voll dabei bei dem, was wir tun."
Und das erste Treffen in der vergangenen Woche? "Ich hatte ein gutes Gespräch mit Harry. Wie gesagt nichts Weltbewegendes oder Entscheidendes bezüglich dessen, was sich die Leute fragen", erläuterte Postecoglou: "Ich habe mich vorgestellt, und wir haben vor allem über den Klub gesprochen und was er denkt, wo dieser steht und wo Verbesserungspotenzial besteht." Dabei sei er sich mit Kane einig gewesen, "dass wir in diesem Jahr eine erfolgreiche Mannschaft sehen wollen". Grundsätzlich sei es nicht so, dass er seine Spieler zu ihren Zukunftsplanungen befrage, "wenn sie zur Tür hereinkommen", ergänzte der 57-Jährige: "Manche werden uns die ganze Reise über begleiten, andere nicht."
Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid