Fußball

Zoff nach Last-Minute-Remis Hoffenheim duselt, Köln tobt

Hoffenheimer Jubeltrubel nach dem Ausgleich in der 91. Minute.

Hoffenheimer Jubeltrubel nach dem Ausgleich in der 91. Minute.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Mit dem erhofften Sieg gegen Köln wird es für Hoffenheim nichts. Erst in der Nachspielzeit reicht es noch zum Remis und zum Verlassen der Bundesliga-Abstiegsränge. Kölns Sportchef giftet hinterher: "Wir beerdigen an diesem Wochenende den Fairplay-Gedanken."

Julian Nagelsmann hat 1899 Hoffenheim zum ersten Mal seit einem halben Jahr ans rettende Ufer gebracht. Die Mannschaft des jüngsten Bundesliga-Cheftrainers kam zum Abschluss des 28. Spieltags zwar nur zu einem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln, steht damit aber nicht mehr auf einem der letzten drei Plätze. Das war zuletzt am 8. Spieltag der Fall gewesen, also Anfang Oktober 2015. Hoffenheim liegt nun auf dem 14. Platz.

Kölns Jörg Schmadtke fühlte sich ungerecht behandelt.

Kölns Jörg Schmadtke fühlte sich ungerecht behandelt.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Kölns Sportchef Jörg Schmadtke war nach dem Schlusspfiff hingegen restlos bedient und kaum zu beruhigen. "Wir beerdigen an diesem Wochenende in der Bundesliga den Fairplay-Gedanken", echauffierte sich der frühere Profi bei Sky über das Verhalten der Gastgeber vor deren späten Ausgleich in der Nachspielzeit durch Kevin Volland (90.+1).

Der eingewechselte Lukas Klünter lag nach einem Zweikampf mit Ermin Bicakcic verletzt am Boden, die Hausherren spielten aber weiter und kamen kurz darauf zum Ausgleich. Das sah Schmadtke völlig anders: "Das war ein klares Foul. Und dann spielt man nicht weiter, wenn einer am Boden liegt." Bikakcic sagte hingegen: "Aus meiner Sicht war das kein Foul, deshalb kann man weiterspielen." Das tat Hoffenheim und rettete durch Volland noch einen Punkt, nachdem Simon Zoller (69.) die Gäste in Führung gebracht hatte.

Unter Nagelsmann holten die Kraichgauer 14 Punkte aus 8 Partien, so viel wie seine Vorgänger Markus Gisdol und Huub Stevens zusammen. Die TSG verpasste allerdings den vierten Heimsieg mit dem 28-Jährigen an der Seitenlinie in Folge. Der FC ist seit mittlerweile neun Partien gegen Hoffenheim ungeschlagen und hat sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze - trotz nur eines Erfolgs in den zurückliegenden sieben Begegnungen.

Intensität und Torgefahr

Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena sahen eine umkämpfte Anfangsphase. Beide Mannschaften waren darum bemüht, dem Spiel frühzeitig ihren Stempel aufzudrücken. Es ging mit großem Einsatz, hohem Tempo und viel Intensität zur Sache. Auch wenn es zunächst keine großen Chancen gab, wirkte Köln gefährlicher.

ennoch waren es die Gastgeber, die als erstes in der Offensive Ernst machten. Der Kroate Andrej Kramaric scheiterte aber am Kölner Torwart Timo Horn (13.). Die Rheinländer zeigten sich wenig beeindruckt und erkämpften sich nach dieser Szene die Spielkontrolle. Die Hoffenheimer, bei denen Kapitän Pirmin Schwegler fehlte, mussten einige brenzlige Situationen im eigenen Strafraum überstehen.

Mitte der ersten Hälfte beruhigte sich das Spiel. Leonardo Bittencourt verpasste in dieser Phase die Kölner Führung nach einer scharfen Hereingabe nur um eine Fußspitze (27.). Zehn Minuten später vergab der frühere Hoffenheimer Anthony Modeste nach starker Vorarbeit von Marcel Risse und Bittencourt die bis dahin beste Möglichkeit des Spiels. Eine Kölner Führung wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. Hoffenheim war mit dem torlosen Remis zur Pause gut bedient, auch wenn Kramaric noch eine weitere gute Chance vergab.

Volland trifft im dritten Versuch

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst kaum etwas. Beide Teams schenkten sich nichts, das Spiel war weitgehend ausgeglichen. Erst in der 62. Minute wurde es wieder gefährlich, als der Hoffenheimer Nationalspieler Volland die Führung auf dem Fuß hatte - aber verzog. Nur fünf Minuten später verfehlte er erneut nur knapp das Ziel.

Kurz darauf machte es Zoller auf der Gegenseite besser. Der sechste Saisontreffer des früheren Lauterers fiel mitten in der Hoffenheimer Drangphase. Volland sorgte dann für eine versöhnliches Ende bei der TSG.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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