Ärger in kroatischer Heimat Hooligans attackieren Niko Kovac
14.04.2015, 00:45 Uhr
Niko Kovac ist Kroatiens Nationaltrainer. Das schützt ihn aber nicht vor Anfeindungen von Hooligans.
(Foto: picture alliance / dpa)
In der Bundesliga spielt Niko Kovac für Hertha, Bayer, Bayern und den HSV. Derzeit ist er Nationaltrainer Kroatiens - und auch Opfer der zunehmenden Gewalt im Fußball auf dem Balkan. Mehrere Hooligans greifen ihn und weitere Verbandsvertreter auf einer Raststätte an.
Die Gewalt im Fußball auf dem Balkan hat nun auch den früheren Bundesligaspieler Niko Kovac erwischt: Der kroatische Fußball-Nationaltrainer und weitere offizielle des Landesverbandes HNS wurden von einer Gruppe Hooligans attackiert, die zum Anhang des Erstligisten Hajduk Split gehören sollen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand, der Vorfall trug sich an einer Autobahn-Raststätte zwischen Split und Zagreb zu. "Etwa zehn Hooligans mit Hajduk-Insignien haben eine Verbands-Delegation zuerst verbal und dann tätlich attackiert", hieß es in einem HNS-Statement.
Kovac - in der Bundesliga Profi bei Hertha BSC, Bayer 04 Leverkusen, dem HSV und Bayern München - und Co. waren auf dem Weg nach Split, um die Organisation des EM-Qualifikationsspiels gegen Italien am 12. Juni zu besprechen, das vor leeren Rängen stattfinden soll. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hatte die Kroaten wegen des Fehlverhaltens ihrer Fans im Duell mit Norwegen Ende März (5:1) zu einem Geisterspiel verurteilt.
Zwischen Hajduk und dem nationalen Verband herrscht zudem seit einem Vorfall im November 2014 ein angespanntes Verhältnis. Der Traditionsklub hatte sich geweigert, zum Auswärtsspiel bei Meister Dinamo Zagreb anzutreten, nachdem einigen Hajduk-Ultras der Zutritt zum Stadion verweigert wurde. Das Spiel wurde mit 3:0 für Dinamo gewertet, im Anschluss gingen 15.000 Menschen in Split bei Protesten gegen den Verband auf die Straße.
In Montenegro, ebenfalls frühere jugoslawische Teilrepublik, war Ende März der russische Torwart Igor Akinfejew im EM-Quali-Spiel von einer Leuchtrakete am Kopf getroffen worden. Das Spiel wurde vom deutschen Unparteiischen Deniz Aytekin abgebrochen, Montenegro wurde ebenfalls mit einem Geisterspiel bestraft.
Quelle: ntv.de, bad/sid