Fünf Spiele und null Siege Jürgen Klinsmann steht in Südkorea bereits unter Druck
11.09.2023, 14:27 Uhr
Das Freundschaftspiel gegen Wales endete am vergangenen Donnerstag torlos.
(Foto: picture alliance / empics)
Noch drei Monate bleiben Jürgen Klinsmann, um Südkorea auf die Asienmeisterschaft in Katar vorzubereiten. Der ehemalige Bundestrainer steht jedoch nach einem halben Jahr als Trainer bereits unter Druck. Die bisherige Bilanz ist düster, im Duell mit Saudi-Arabien wird er sich am Dienstag beweisen müssen.
Jürgen Klinsmann peilt im sechsten Anlauf seinen ersten Sieg als Trainer der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft an. Vor dem Duell mit Saudi-Arabien am Dienstag (18.30 Uhr) in Newcastle steigt der Druck auf den 59-Jährigen, dessen bisherige Bilanz mit Südkorea mit zwei Niederlagen und drei Unentschieden eher düster ist.
Für Klinsmann haben Ergebnisse nicht die höchste Priorität, er will das Team auf die Asienmeisterschaft (12. Januar bis 10. Februar 2024) einstimmen. "Es geht um die Fragen: Sind die Spieler mental bereit für ein großes Turnier? Können sie mit Druck und Erwartungen umgehen?", sagte er und betonte: "Wir befinden uns in einem Prozess. Wir wachsen mit jedem Spiel."
Klinsmann erhielt zuletzt von Fans und Medien Kritik. Er befinde sich zu oft in seiner Wahlheimat Kalifornien und nicht in Südkorea, hieß es. "Bei den Fans kommt es nicht gut an, dass Klinsmann die schlechten Leistungen des Teams offenbar auf die leichte Schulter nimmt. Einige fordern bereits die Entlassung des Deutschen", berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.
Klinsmanns letzte Station bei Hertha BSC war wenig erfolgreich
Klinsmann war in Deutschland letztmalig als Kurzzeit-Trainer von Hertha BSC in Erscheinung getreten. Die 76 Tage im Berliner Westend entpuppten sich jedoch nicht nur aufgrund des überhasteten Rücktritts via Facebook als kolossales Missverständnis.
Angetreten als Notlösung nach der Entlassung von Ante Covic hatte er die Mannschaft kurzfristig stabilisieren können. Doch mit Beginn der Wintertransferperiode war ihm der Verein entglitten. Kurze Zeit später verkündete er auf Facebook, dass er sein "Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen" könne und führte die Abwesenheit von "Einheit, Zusammenhalt und Konzentration" als Hauptgrund dafür an.
Vorher hatte Klinsmann, dem allgemein das Sommermärchen 2006 mit Deutschland zugeschrieben wird, zwischen 2011 und 2016 für die USA als Nationaltrainer gearbeitet. Als Trainer von Bayern München war er 2009 bereits in seiner ersten Saison entlassen worden.
Quelle: ntv.de, sue/sid