Fußball

Arteta: "Er ist so stark" Kai Havertz vermittelt ein neues "Gefühl"

Schießt jetzt auch Tore: Kai Havertz.

Schießt jetzt auch Tore: Kai Havertz.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

An den fußballerischen Qualitäten von Kai Havertz zweifelt niemand. Doch wenn es um seinen Torriecher geht, kam er zuletzt immer wieder an seine Grenzen. Beim FC Arsenal entdeckt der DFB-Angreifer nun eine ganz neue Qualität - sehr zur Freude seines Trainers.

Kai Havertz schloss die Augen. Blind köpfte er den Ball an den näher kommenden Fäusten von Gianluigi Donnarumma vorbei ins Tor - und ebnete mit der Führung den Weg zum 2:0 (2:0)-Sieg des FC Arsenal über Paris Saint-Germain. Der Nationalspieler eröffnete damit die Titeljagd in der Champions League. Mit einer neuen Qualität.

"Er ist so stark. Sein Fußballverstand und seine Arbeitsmoral sind unglaublich", schwärmte Gunners-Coach Mikel Arteta: "Er ist so intelligent, wie er die Räume besetzt." All das zeigt Havertz jedoch schon seit Jahren. Neu ist etwas anderes: "Jetzt hat man das Gefühl, wenn er in der Nähe des Strafraums ist, wird er treffen." Genau dieses Gefühl hatte er bislang nicht immer vermittelt. Mittlerweile sind es bei Arsenal in wettbewerbsübergreifend neun Saisonspielen schon fünf Tore, dazu kommt ein Assist.

Besonders bei der deutschen Nationalmannschaft während der Europameisterschaft war seine schlechte Chancenverwertung zum Problem geworden. Havertz traf zwar das Tor - aber nicht aus dem Spiel heraus. Als Elfmeterschütze traf er zuverlässig, während es im Spiel haperte. Auch im ersten Nations-League-Spiel nach dem Turnier, beim 5:0 gegen Ungarn, traf er per Foulelfmeter.

"Noch ein langer Weg"

Nun zeigt Havertz ein anderes Bild. "Perfekter Abend unter Flutlicht", postete der "Man of the match" selbst im Anschluss auf Instagram. In jenem Licht der Scheinwerfer hatte Havertz, mittlerweile Co-Kapitän im DFB-Team, den bislang größten Moment seiner Karriere: 2021 umrundete er Torhüter Ederson von Manchester City und schoss den FC Chelsea zum Sieg in der Königsklasse, 18 Jahre nachdem er im Alter von vier Jahren im 6000-Seelenort Mariadorf in der Nähe von Aachen mit dem Vereinsfußball begonnen hatte. Der Spielzug ist auf einem Podest in seinem Haus aufgemalt. Darauf steht eine Replika des Henkelpotts, seines neuen, alten Ziels.

"Es ist ein schönes Gefühl", sagte Havertz kürzlich: "Aber es wäre noch schöner, das mit Arsenal zu tun. Es würde viel mehr bedeuten." Ob London nun rot (Arsenal) oder blau (Chelsea) ist, darüber streiten sich die Fans schon seit Jahren - und werden es wohl ewig tun. Havertz hat jedenfalls Farbe bekannt, nicht nur wegen seines Wechsels zwischen den Teams für rund 75 Millionen Euro im Sommer 2023.

"Es ist ein langer Weg, aber ich denke, wir sind alle bereit dafür", sagte Havertz. Trainer Arteta hat den Gunners eine längst verloren geglaubte Siegesmentalität eingehaucht. Ein entscheidender Faktor dafür ist Havertz. Der 25-Jährige traf bislang in jedem Heimspiel. Spätestens am 31. Mai 2025 soll es auch außerhalb des Emirates Stadium klappen - im Champions-League-Finale in der Münchner Allianz Arena.

Quelle: ntv.de, ses/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen