Fußball

Verein kann Anteile zurückkaufen "Keine Basis mehr": Lars Windhorst zu Rückzug bei Hertha bereit

Windhorst bietet Hertha an, seine Anteil zu erwerben.

Windhorst bietet Hertha an, seine Anteil zu erwerben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Verhältnis zwischen Bundesligist Hertha BSC und Investor Windhorst ist zerrüttet. Angeblich hat der 45-Jährige eine Kampagne gegen den früheren Präsidenten initiieren lassen. Nun bietet er eine Möglichkeit für die Beendigung der Zusammenarbeit an. Es geht um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

Investor Lars Windhorst bietet Hertha BSC im Streit um eine angebliche Kampagne durch ein israelisches Sicherheitsunternehmen den Rückkauf seiner Anteile an. Es gebe keine Basis und keine Perspektive mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Tennor Group und Hertha BSC, heißt es in einer Erklärung, die Windhorst auf Facebook veröffentlicht hat.

Die "Financial Times" hatte unlängst über eine Klage der israelischen Agentur Shibumi berichtet, die von Windhorst insgesamt fünf Millionen Euro für eine Kampagne gegen den früheren Hertha-Präsidenten und Windhorst-Gegenspieler Werner Gegenbauer fordern soll. Einen Tag später gab Hertha eine Pressemitteilung heraus, in welcher der Klub ankündigte, die im erwähnten Vorgänge "durch eine Kanzlei aufarbeiten und beurteilen zu lassen". Windhorst hatte die Berichte als Unsinn von sich gewiesen. Die Akten zur Zusammenarbeit von Shibumi und Tennor, die ntv.de vorliegen, zeigen jedoch, dass Windhorsts Beschreibung der Sachlage alles andere als solide und glaubhaft ist.

Der 45-Jährige war 2019 beim Berliner Bundesligisten eingestiegen. Über sein Unternehmen Tennor hat er bereits 374 Millionen Euro investiert. Der aktuelle Präsident Kay Bernstein habe sich entschieden, "sich ohne Prüfung der Beweislage den Vorverurteilungen anzuschließen", sagte Windhorst nun. Der Präsident habe in einem Gespräch mit ihnen als Ziel seiner Aktivitäten "den Break mit Tennor" genannt.

Unter diesen Voraussetzungen sei eine weitere Zusammenarbeit zum Wohle von Hertha BSC ausgeschlossen, wirtschaftliche und sportliche Ziele seien so nicht zu erreichen, "und damit ist die wesentliche Grundlage unseres Engagements für Hertha BSC zerstört". Deshalb werde er das Engagement bei Hertha beenden und dem Klub offiziell anbieten, "unsere Mehrheits-Anteile in Höhe von 64,7 Prozent zum damaligen Kaufpreis zurückzukaufen". Laut Satzung der Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) darf Windhorst seine Anteile aber nicht ohne die Zustimmung des Vereins und des Präsidiums verkaufen.

Wie der "Spiegel" berichtete, will das Präsidium von Hertha im Tagesverlauf über einen Antrag auf einen Vereinsausschluss von Windhorst entscheiden. Der Klub verwies darauf, dass man sich generell nicht vorab zu Inhalten der turnusmäßigen Sitzungen äußere. Zudem werde man der Untersuchung der Spionage-Affäre durch eine Kanzlei nicht vorgreifen. Über einen Ausschluss von Windhorst aus dem Verein würde im Falle eines Antrags des Präsidiums das Vereinsgericht der Berliner entscheiden. Am Status von Tennor als Anteilseigner würde ein Ausschluss nichts ändern.

Quelle: ntv.de, jwu/dbe/dpa

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