Für WM-Quali in LuxemburgKimmich fällt beim DFB aus und eröffnet Nagelsmann ein neues Problem

Nur mit zwei Siegen in den letzten beiden Quali-Spielen ist die DFB-Elf sicher für die WM 2026 qualifiziert. Doch nach Nico Schlotterbeck ereilt die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann der zweite Ausfall einer Stammkraft - und damit eine interessante Frage.
Joshua Kimmich hat sich eine Knöchelverletzung zugezogen und fällt für das vorletzte WM-Qualifikationsspiel der Fußball-Nationalmannschaft aus. Wie der DFB mitteilte, zog sich der Kapitän bereits im Training am Mittwoch eine Kapselblessur im rechten Sprunggelenk zu. Kimmich konnte wegen der Verletzung am Donnerstag nicht am Abschlusstraining in Wolfsburg teilnehmen. Der Bayern-Profi soll dennoch mit dem Team zur Partie nach Luxemburg am Freitag (20.45 Uhr/RTL) reisen.
Kimmichs Einsatz am Montag (20.45 Uhr/ZDF und jeweils im Liveticker bei ntv.de) im entscheidenden Spiel um das direkte Ticket für die WM 2026 gegen die Slowakei in Leipzig steht offenbar derzeit nicht infrage. Demnach wären vorerst auch keine Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf für Kimmich beim FC Bayern zu befürchten.
"Leider vorerst mein Arbeitsplatz"
Details wird Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Pressekonferenz in Luxemburg erläutern. Für Kimmich dürfte der Leipziger Ridle Baku die Position als rechter Außenverteidiger einnehmen. Der 27-Jährige war von Nagelsmann im Oktober nach langer Pause zum DFB-Team als Backup für Kimmich zurückgeholt worden.
Kurz nach Trainingsbeginn veröffentlichte Kimmich auf Instagram ein Foto, das ihn mit zerknirschtem Gesichtsausdruck auf der Physio-Liege zeigt. "Leider vorerst mein Arbeitsplatz", schrieb er darunter und versprach: "Gebe alles, um am Montag wieder auf dem Platz zu stehen."
Die Nationalmannschaft hat sich noch nicht für die WM-Endrunde qualifiziert. Mit zwei Siegen in Luxemburg und gegen die Slowakei wäre aber der erste Platz in der Gruppe A und das Direkt-Ticket für das Turnier in den USA, Mexiko und Kanada sicher.
Kapitänsbinde für einen Nominierten auf Bewährung?
Pikant ist der Ausfall in der Kapitänsfrage. Kimmichs Stellvertreter Antonio Rüdiger und Kai Havertz gehören nach Verletzungen nicht zum aktuellen Aufgebot. Nach Kimmich (105 Länderspiele) hat Leroy Sané (70) die meisten DFB-Einsätze. Der 29-Jährige von Galatasaray wurde von Nagelsmann nach einer Auszeit aber nur zur Bewährung ins Aufgebot zurückgeholt. Weitere mögliche Kandidaten für die symbolträchtige Spielführerbinde wären die Münchner Leon Goretzka, Serge Gnabry und Jonathan Tah oder Torhüter Oliver Baumann, der mit 35 Jahren der älteste Spieler im Aufgebot ist.
Der Ausfall von Kimmich ist der zweite Rückschlag in den Personalplanungen des Bundestrainers für die Defensive. Zuvor stand bereits praktisch fest, dass auch Nico Schlotterbeck in Luxemburg nicht zur Verfügung steht. Der Dortmunder Verteidiger hatte sich am Samstag im Spiel beim Hamburger SV eine Wunde am Fuß zugezogen, die getackert werden musste.
Am heutigen Donnerstag stieg der 25-Jährige erst wieder ins Lauftraining ein. Auch Schlotterbeck soll bestmöglich gegen die Slowakei wieder zum Einsatz kommen können. Für ihn dürfte sein Klubkollege Waldemar Anton in die Viererkette rücken, zu der noch Tah im Zentrum und der Leipziger David Raum als linker Schienenspieler gehören.