Fußball

FC Liverpool auf Meisterkurs Klopp bastelt am ultimativen Titelwunder

Schon im Titeltunnel: Jürgen Klopp, der das lange Warten des FC Liverpool auf die Meisterschaft beenden soll.

Schon im Titeltunnel: Jürgen Klopp, der das lange Warten des FC Liverpool auf die Meisterschaft beenden soll.

(Foto: REUTERS)

Seit fast 30 Jahren wartet Ex-Rekordchampion FC Liverpool auf den nächsten Meistertitel. Und jetzt? Führen die "Reds" die Tabelle überraschend deutlich an. Während Jürgen Klopp den Titeltunnel beschwört, versinken Stadt und Fans in Träumen und Fußball-Euphorie.

Für die Fans nimmt der Traum von der ersten Meisterschaft seit 29 Jahren zunehmend Gestalt an, für die Buchmacher ist der FC Liverpool inzwischen Titelfavorit. Doch Jürgen Klopp entlockt der Blick auf die Tabelle und die Chance auf das ultimative Titelwunder mit den "Reds" kaum mehr als ein müdes Lächeln. "Ich habe nach unserem Spiel die Ergebnisse der anderen Teams gesehen. Das hat nicht viel in mir ausgelöst", sagte der deutsche Teammanager nach dem souveränen 4:0-Heimsieg gegen Newcastle United am zweiten Weihnachtsfeiertag: "Es ist nur eine Information."

Die Hinrunde verlief für Klopp surreal mit 51 Punkten bei nur sieben Gegentoren in 19 Spielen.

Die Hinrunde verlief für Klopp surreal mit 51 Punkten bei nur sieben Gegentoren in 19 Spielen.

(Foto: REUTERS)

So nichtig, wie der ehemalige Bundesligacoach sie darzustellen versuchte, war diese "Information" dann aber doch nicht. Meister Manchester City, der schärfste Verfolger der Reds, hatte am Boxing Day abermals gepatzt. 1:2 verlor das Team um die Nationalspieler Leroy Sane und Ilkay Gündogan bei Leicester City - und damit Liverpool aus den Augen.

"Auge für Spieler und macht sie besser"

Citys Rückstand auf den 18-maligen englischen Champion wuchs nach der dritten Pleite aus den vergangenen vier Spielen auf sieben Punkte an, Manchester ist mit 44 Punkten hinter Tottenham Hotspur (45) sogar nur noch Dritter. "Zwei Mannschaften sind besser als wir. Wenn wir ein ernsthafter Anwärter auf den Titel sein wollen, müssen wir wieder gewinnen", sagte City-Teammanager Pep Guardiola. Das gelingt Liverpool nur allzu gut. Klopps Team stellt die zweitbeste Offensive der Liga, keine Mannschaft steht defensiv so stabil. Erstmals blieb Liverpool in der Vorrunde der Premier League in 19 Spielen ungeschlagen.

Die Anerkennung, die Klopp auf der Insel erfährt, ist entsprechend groß. Liverpool sei nicht nur oben, weil der Klub im Sommer mit Geld um sich geworfen habe, urteilte etwa die "Daily Mail": "Jürgen Klopp hat ein Auge für Spieler und macht sie besser." Angreifer Mo Salah etwa sei kein 40-Tore-Stürmer gewesen, als er im Sommer 2017 vom AS Rom verpflichtet wurde.

Per Tunnelblick zum Titel

Rund 350 Millionen Euro hat Klopp in den vergangenen drei Transferperioden in neue Spieler investieren dürfen. Die meisten wie Torhüter Alisson, Abwehrchef Virgil van Dijk oder der Ex-Münchner Xherdan Shaqiri entpuppten sich als Volltreffer. Noch ist der Weg zur Meisterschaft aber ein weiter, erst die Hälfte der Saison ist gespielt. "Die Zahlen in der Tabelle lesen sich alle sehr, sehr gut", sagte Klopp, "aber sechs Punkte Vorsprung bedeuten nichts. Wir müssen unsere Spiele gewinnen, fokussiert sein, den Tunnelblick behalten."

Fest steht: Liverpool geht als Spitzenreiter ins Jahr 2019, der Vorsprung von sechs Punkten ist überraschend groß - noch. Schon um den Jahreswechsel ist der Vorsprung aber bedroht. Am Samstag gastiert der FC Arsenal an der Anfield Road. Am 3. Januar reist Liverpool zum Gipfeltreffen zu Manchester City. Auch deshalb sagt Klopp: "Es liegt ein langer Weg vor uns."

Quelle: ntv.de, Emanuel Reinke, sid

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