Fußball

"Gute Menschen gut behandeln" Klopp verliert "enorm wichtigen" Mitarbeiter

Jürgen Klopp muss einen wichtigen Mann in seinem Team ersetzen.

Jürgen Klopp muss einen wichtigen Mann in seinem Team ersetzen.

(Foto: picture alliance / empics)

Jürgen Klopp muss einen Abgang hinnehmen, der den Trainer des FC Liverpool schmerzt - auch, wenn es keiner der Stars auf dem Feld ist. Mit Mark Leyland verlässt einer aus Klopps Trainerstab den Klub. In Liverpools Presse wird der Vorgang als Muskelspiel interpretiert.

Newcastle United ist seit der Übernahme durch viele Milliarden schwere saudische Investoren finanziell der mächtigste Klub der Premier League. Die Möglichkeiten der Magpies sind unbegrenzt. Aber bevor der sportliche Großangriff gestartet werden kann, muss erstmal der Super-GAU vermieden werden: In der grauen Gegenwart kämpft man gegen den Abstieg. Mit Eddie Howe kam bereits ein neuer Trainer und nun wilderte man ganz oben - beim FC Liverpool. "Newcastle lässt seine Muskeln spielen, um den Liverpool-Trainer abzuwerben - trotz Jürgen Klopps Flehen", verkündete der "Mirror".

Jürgen Klopp verlor mit Mark Leyland einen Mitarbeiter seines Trainerteams an den angehenden Emporkömmling. Und das tut Klopp weh. "Mark war länger hier, als ich es bin, und mit seinen Spielanalysen und seiner individuellen Arbeit mit den Spielern ein unglaublich wichtiges Mitglied unseres Teams", sagte Klopp, "mit seinen Analysen nach dem Spiel und den Analysen, die er für die Spieler, mit den Spielern und all diesen Dingen gemacht hat."

"Enorm wichtig"

Im Juli 2020, nachdem Liverpool den ersten Meistertitel seit 30 Jahren errungen hatte, hatte Klopp den Einfluss seiner Analysten gelobt, die für gewöhnlich nicht im Rampenlicht auftauchen. "Sie stehen nicht in der Öffentlichkeit, aber sie sind enorm wichtig", sagte der Welttrainer damals auf der Website des Vereins. "Wir werden ihren Beitrag nicht vergessen."

In Newcastle wird Leyland wieder mit Eddie Howe zusammenarbeiten, beide standen gemeinsam beim FC Burnley unter Vertrag, bevor Leyland 2013 zu seinem Herzensverein nach Liverpool wechselte. Der "super Typ" habe nun nach dem "nächsten Schritt in seiner Karriere" gestrebt, sagte Klopp. "In Newcastle hatte er die Chance, eine höhergestellte Rolle zu übernehmen, die wir ihm hier nicht bieten konnten." Klopp und sein Assisten Pep Lijnders hätten Leyland gerne gehalten, hätten dem langjährigen Mitarbeiter aber ihren Segen für den Wechsel gegeben.

"Gute Menschen sollen gut behandelt werden"

Schon am Donnerstag gibt es ein schnelles Wiedersehen: Dann kehrt Leyland in seiner neuen Rolle mit dem neuen Verein schon wieder nach Anfield zurück. Für Klopp ist das kein Problem. "Wir hätten zu ihm sagen können: 'Du darfst dort erst in drei oder vier Wochen anfangen.' Aber in der Fußballwelt weiß sowieso jeder alles." Auch um Liverpools Fußball gebe es nicht besonders viele Geheimnisse, zur Entschlüsselung reiche schon ein "Fußballhirn". Und außerdem habe es noch eine ganz andere Erwägung gegeben, dem ehemaligen Liverpool-Fan und späteren -Analysten Leyland keine Steine in den Weg zu legen: "Gute Menschen sollten gut behandelt werden, und das haben wir mit Mark gemacht."

Leyland und Howe müssen nun schnell zusammenfinden: In 16 Spielen sammelte Newcastle United, dem doch eine von den Fans und Investoren verzweifelt herbeigesehnte großartige Zukunft bevorstehen soll, lediglich 10 Punkte. "Newcastle hat nicht unendlich viel Zeit, um sich aus dieser Situation zu befreien, und nach uns treffen sie auf City und United, wenn ich zu 100 Prozent richtig liege, es wird also nicht viel einfacher", weiß Klopp. "Wir erwarten also, dass sie um alles kämpfen werden. Wir müssen sicherstellen, dass wir für diesen Kampf bereit sind. Gott sei Dank spielen wir zu Hause in Anfield."

Die Magpies stehen auf dem vorletzten Platz der Tabelle, der Relegationsrang ist drei Punkte entfernt. Dass man diese Zähler noch bis zum Ende der Hinrunde holt, ist überaus unwahrscheinlich: Denn Klopp liegt richtig, neben dem FC Liverpool warten in den ausstehenden drei Partien noch Tabellenführer Manchester City und das stabilisierte Manchester United von Cristiano Ronaldo und Ralf Rangnick.

Quelle: ntv.de, ter

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