Fußball

"Bitte keinen Kuchen" Klopps Heavy Metal verzückt Beatles-Town

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Der FC Liverpool hatte auch ein Leben ohne Jürgen Klopp. Doch daran wollen sich die Fans der "Reds" nach einem Jahr "Jurgen" gar nicht mehr erinnern. Sie lieben ihren Deutschen. Der hat aber trotz Jubiläum und Erfolg so gar keinen Bock auf Party.

Jürgen Klopp hat keinen Bock auf Party. "Wir werden nicht feiern - hoffentlich bringt mir keiner einen Kuchen vorbei", sagt der 49-Jährige. Dabei hätte "Jurgen", wie sie ihn in England nennen, allen Grund, es sich am Wochenende gemütlich zu machen. Vor einem Jahr hat "The Normal One" den FC Liverpool übernommen - und mit Heavy-Metal-Fußball die Herzen in der Beatles-Stadt erobert. Klopp ist längst Kult in Liverpool.

"Es ist ein Jahr. Ich bin ein Jahr älter und der ganze Mist", sagt Klopp, der keine große Sache aus seinem Jubiläum machen, sondern an der Merseyside Großes aufbauen will: "Ich bin nicht hier, um ein Jahr zu bleiben, sondern hoffentlich für eine lange Zeit." Liverpool, einer der großen Mythen des Fußballs, und Klopp, einer der emotionalsten Trainer, das scheint jedenfalls zu passen.

Mit Klopp kam die Hoffnung zurück nach Liverpool. Der Dortmunder Meister-Trainer lebt auch bei den Reds Leidenschaft, Gier und den unbedingten Willen nach Erfolg vor. Das Mentalitätsmonster führte beim taumelnden Traditionsklub aggressives Pressing ein, kein Team in der Premier League schoss in den vergangenen 365 Tagen mehr Tore (71).

Fans sind gerne wieder Fans

Als Klopp ankam, ja fast erschien, lag Liverpool auf Platz zehn, nun sind sie Vierter bei nur zwei Punkten Rückstand auf Pep Guardiolas Manchester City. "Klopp hat es geschafft, dass Liverpool-Fans wieder Spaß daran haben, Liverpool-Fans zu sein", schrieb das Liverpool Echo zum "Einjährigen" des Heilsbringer.

Die Hysterie um den Deutschen hat sich mittlerweile zwar etwas gelegt, aber England ist immer noch verzückt vom schlagfertigen, humorvollen und authentischen Vollgas-Klopp. Natürlich wurde ein Pub ("Klopp's Boot Room") nahe der legendären Anfield Road nach ihm benannt, laut "Telegraph" gehört er schon zu den Top-Ten der mächtigsten Männer im englischen Fußball und wenn er in einem Restaurant wie dem "Salt House Bacaro" zu Abend isst, ist es am nächsten Tag ein Hotspot der Stadt.

Zweifel? Nicht mehr

Dabei seien seine Anfangsmonate als Nachfolger von Brendan Rodgers "nicht nur voller Sonnenschein" gewesen, sagt Klopp: "Es gab Zweifel." Doch die sind längst verflogen. Nachdem Klopp im Sommer ein Team nach seinen Vorstellungen zusammenstellen konnte, kommt Liverpool immer besser ins Rollen. Zwar wartet die Stadt seit über zehn Jahren auf einen großen Titel, aber die Fans verehren Klopp und träumen schon von einer ähnlichen Ära wie unter dem legendären William "Bill" Shankly.

Wie schon in Dortmund hat Klopp sein Team hinter sich versammelt. "Seine Organisation und seine Leidenschaft, die Arbeit, die er macht, ist anders als alles, was ich bisher erlebt habe", sagt Mittelfeld-Mann James Milner: "Das kann nur gut sein. Jürgen ist ein Top-Trainer." Klopps erstes Jahr in Liverpool soll nur der Anfang gewesen sein.

Quelle: ntv.de, Kristof Stühm, sid

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