Fußball

Physische Herausforderung Löw sagt Abnutzungskampf bei EM voraus

Wird er spielen? Joachim Löw spricht nach dem Spiel mit Mario Gomez.

Wird er spielen? Joachim Löw spricht nach dem Spiel mit Mario Gomez.

(Foto: imago/Contrast)

Die Spannung vor dem EM-Start steigt: Nach der Schrecksekunde um Boateng und Khedira kann Joachim Löw Entwarnung geben. Das ist auch wichtig, denn er rechnet mit einem harten Turnier, moniert nach dem Test gegen Ungarn aber noch die fehlende Dynamik.

Nach der geglückten EM-Generalprobe wollen Kapitän Bastian Schweinsteiger und seine Kollegen nur noch schnell nach Hause. Zwei Tage dürfen sich die 23 deutschen EM-Spieler noch bei ihren Familien erholen, dann wird es ernst: In einer Woche beginnt für sie die Jagd nach dem Europameisterschaftstitel.

Dann wird Joachim Löw die Spannung noch einmal schüren. "Wir wissen, dass wir sicherlich an dem einen oder anderen Thema intensiv arbeiten müssen", sagte der Bundestrainer zum intensiven Vorbereitungsendspurt in Frankreich. Das 2:0 gegen Ungarn ordnete Löw als Beruhigung, aber auch als Herausforderung ein. "Insgesamt bin ich mit der Leistung zufrieden. Das war in Ordnung. In manchen Situationen haben wir gespürt, dass die Spritzigkeit und die Dynamik gefehlt haben. Das werden wir nächste Woche aufholen", sagte Löw.

Er ist wieder da und steht für die EM in Frankreich bereit: Bastian Schweinsteiger.

Er ist wieder da und steht für die EM in Frankreich bereit: Bastian Schweinsteiger.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Erfolgserlebnis in der Arena auf Schalke tat Trainern und Spielern offenbar gut. "Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl aus der Vorbereitung und brennen auf die Europameisterschaft", sagte Julian Draxler. Löw will aber den Konkurrenzkampf in den letzten Tagen vor dem Turnierauftakt schüren. "Ich lasse manches noch offen. Ich will nicht auf eine Wunschelf festgenagelt werden", betonte der Bundestrainer.

Schweinsteiger ist wieder dabei

Das 20-Minuten-Comeback von Bastian Schweinsteiger war für Löw "der erste Schritt" auf einem noch immer schwierigen Weg des Kapitäns. Gegen die Ungarn trauten der Bundestrainer und die medizinische Abteilung dem 31-Jährigen noch keinen 45-Minuten-Einsatz zu, über den Löw nach der Fußblessur von Sami Khedira nachgedacht hatte. "Basti hat lange nicht gespielt. Wir wollten nicht, dass in dieser Phase irgendwas passiert", sagte Löw. Schweinsteiger war in der 68. Minute eingewechselt worden. "Er muss im Training immer weiter arbeiten, auch am Wochenende was tun", sagte der Bundestrainer.

Entwarnung Boateng und Khedira

Schweinsteiger ist auf auf dem Weg der Bessserung, da bekam Löw gleich zwei Mal während des Spiels einen Schrecken: Jerome Boateng musste am Oberschenkel behandelt werden, und Khedira bekam einen Schlag auf den Knöchel. Doch in beiden Fällen kann der Bundestrainer Entwarnung geben, beide Spieler stehen zum EM-Auftakt zur Verfügung: "Bei Jerome hat ein Nerv gedrückt. Er hatte anschließend aber keine Probleme", sagte Löw. Khedira, der zur Pause in der  Kabine geblieben war, habe einen Schlag auf den Fuß bekommen. "Ihn  auszuwechseln war eine reine Vorsichtsmaßnahme".

Am 07. Juni bezieht die Nationalmannschaft ihr Quatier in Évian-les-Bains am Genfersee, am 12. Juni wird sie das ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine bestreiteten. In Lille wird sich zeigen, wie fit die Spieler wirklich sind. Bundestrainer Löw rechnet auch mit einer höheren Belastung im Vergleich zur EM vor vier Jahren:"Dadurch, dass es ein Spiel mehr gibt, wird es  Abnutzungskämpfe wie noch nie geben. Die Spieler müssen nicht nur ihre spielerische Klasse an den Tag legen, sondern auch diese physische und mentale Herausforderung annehmen und meistern."  

Quelle: ntv.de, sgu/dpa/sid

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