Team hat "Job zu erledigen" ManUnited verdrängt den Terror
23.05.2017, 16:59 Uhr
Manchester United legt während des Abschlusstrainings eine Schweigeminute für die Terroropfer ein.
(Foto: imago/PA Images)
Das Finale der Fußball-Europa-League in Stockholm wird trotz des Anschlags von Manchester stattfinden. Die Attacke ruft in der schwedischen Hauptstadt Erinnerungen hervor: Im April wurde sie selbst vom Terror erschüttert. Die Uefa bleibt dennoch entspannt.
Einen Tag vor dem Europa-League-Endspiel zwischen Manchester United und Ajax Amsterdam hat der Bombenanschlag in Manchester den englischen Rekordmeister zutiefst schockiert. In Gedenken an die Todesopfer legten Spieler und Trainer während ihres Abschlusstrainings vor dem Finale eine Schweigeminute auf ihrem Klubgelände in Carrington ein. "Wir stehen zusammen", hieß es in einer Twitter-Botschaft dazu. Eine für den Abend am Endspiel-Ort Stockholm vorgesehene Pressekonferenz mit Trainer José Mourinho wurde auf Wunsch des Vereins abgesagt.
Mourinho äußerte sich allerdings über Twitter: "Wir sind alle sehr traurig über die Ereignisse der letzten Nacht. Die Opfer und ihre Familien sind in unseren Köpfen und Herzen." Zudem stellte der United-Teammanager klar: "Wir haben einen Job zu erledigen und fliegen nach Schweden, um genau dies zu tun." Klub-Idol Wayne Rooney teilte mit: "Verheerende Nachrichten. Ich bete für die Opfer und deren Angehörige." Auch Teamkollege Daley Blind twitterte: "Ich kann absolut nicht begreifen, was gestern passiert ist. Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen."
Genauso brachte auch Endspiel-Gegner Ajax Amsterdam seine Betroffenheit und sein Mitgefühl zum Ausdruck. "Von Amsterdam mit Liebe zu Manchester. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Angehörigen der Betroffenen", twitterte der Klub. Der frühere ManUnited- und heutige Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo postete ein Bild von der britischen Flagge mit der Aufschrift "MANCHESTER".
Erinnerungen an den 7. April
Das Endspiel im Stockholmer Vorort Solna wird am Mittwoch (20.45 Uhr bei Sport1 und im n-tv.de-Liveticker) dennoch wie geplant stattfinden. Die Uefa teilte auf ihrer Website mit, derzeit keine Hinweise der Sicherheitsbehörden zu haben, nach denen dieses Match in der Friends Arena das Ziel von Angriffen sein könnte. In Stockholm selbst hatte es erst am 7. April dieses Jahres einen Anschlag gegeben, als ein Lastwagen in die Fußgängerzone der schwedischen Hauptstadt raste. Seitdem sei das Risiko einer terroristischen Attacke bei der Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort sowie dem schwedischen Fußball-Verband besonders berücksichtigt worden.
Es seien dennoch bereits "eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt" worden, heißt es in der Stellungnahme der Uefa. Verbands-Präsident Aleksander Ceferin sagte außerdem: "Ich bin zutiefst traurig über den schrecklichen Terroranschlag in Manchester in der vergangenen Nacht. Es schockiert mich, dass so viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben, und ich möchte mein Beileid an die Familien der Betroffenen übermitteln."
Auch beim Lokalrivalen Manchester City herrscht nach dem Anschlag tiefe Betroffenheit. "Es erfüllt uns mit großer Traurigkeit, dass wir von den schrecklichen Ereignissen in der Arena hören müssen. Unsere Herzen sind bei allen Betroffenen und den Notdiensten unserer Stadt", schrieb der Verein via Twitter.
Bei dem Anschlag auf ein Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande waren in der Nacht nach jüngsten Polizeiangaben 22 Menschen - darunter auch Kinder - getötet worden. 59 Personen wurden verletzt.
Quelle: ntv.de, teb/dpa/sid