Was ist mit Thomas Müller? Nagelsmann holt offenbar Hummels und eine dicke Überraschung
05.10.2023, 21:30 Uhr
Bundestrainer Julian Nagelsmann testet sein Team am 18. November in Berlin gegen die Türkei.
(Foto: Jörg Halisch/dpa)
Hansi Flick ist Geschichte, die (Trainer)-Gegenwart im deutschen Fußball heißt Julian Nagelsmann. Zum ersten Mal nominiert der Ex-Bayern-Coach am Freitag einen Kader der Nationalmannschaft. Erste Gerüchte ploppen bereits auf. Große Namen werden gehandelt.
Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann plant offenbar, Ex-Weltmeister Mats Hummels in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zurückzuholen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Der 34-Jährige hatte zuletzt beim EM-Aus im Achtelfinale gegen England im Sommer 2021 für das DFB-Team gespielt. Unter Hansi Flick kam der Verteidiger gar nicht mehr zum Zug. Schon vor der WM in Katar war über ein Comeback diskutiert worden. Am Freitag wird Nagelsmann sein erstes Aufgebot für die Länderspielreise nach Amerika bekannt geben.
Hummels überzeugte in dieser Saison mit starken Leistungen beim BVB und erzielte sogar zwei Tore. Dagegen sollen seine Dortmunder Kollegen Nico Schlotterbeck, Kapitän Emre Can und Karim Adeyemi für die kommenden beiden Länderspiele nicht berücksichtigt werden. Die DFB-Auswahl trifft unter ihrem neuen Chefcoach am 14. Oktober in Hartford auf Gastgeber USA. Drei Tage später ist Mexiko in Philadelphia der nächste Kontrahent. Nagelsmann hatte im September die Nachfolge des glücklosen Flick als Bundestrainer angetreten und soll die Nationalmannschaft zu einer erfolgreichen Heim-EM im Sommer 2024 führen.
Eine dicke Überraschung könnte die Berufung von Chris Führich werden. Laut dem Transfermarkt-Journalisten Florian Plettenberg wird der 25 Jahre alte Castrop-Rauxeler erstmals nominiert. Beim Überraschungsteam VfB Stuttgart sorgt der Offensivspieler in dieser Saison für Furore. In sechs Bundesligaspielen erzielte er zwei Tore und bereitete vier weitere vor. Gerüchte gibt es auch um Hoffenheims Aufsteiger Maximilian Beier. Der 20 Jahre alte Stürmer traf auch schon vier Mal für seinen Klub TSG Hoffenheim.
Müller hat seinen Wert gerade erst hinterlegt
Eine große Frage bleibt: Mit Thomas Müller, ohne Thomas Müller, und wenn ja in welcher Rolle? Dieses Thema hatte nicht nur Nagelsmanns Vorgänger Joachim Löw und Hansi Flick schon intensiv beschäftigt, sondern auch den neuen DFB-Chefcoach in seiner Münchner Zeit selbst - kontroverse Debatten inklusive. Die Entscheidung erscheint diesmal leicht, denn Müller zeigte im DFB-Trikot gegen Frankreich (2:1) und im Bayern-Dress beim FC Kopenhagen (2:1), wie wertvoll er auch als betagter Profi sein kann. Nagelsmann dürfte sich daran kaum die Finger verbrennen.
Weitere gravierende Personalveränderungen sind allerdings nicht zu erwarten. Nagelsmann wird weitgehend auf den Personalstamm setzen müssen, der auch unter Flick zur Nationalmannschaft gehörte. Gerechnet wird mit einer Rückkehr des zuletzt nicht berücksichtigten Leon Goretzka - einer von mehreren Bayern-Profis, die Nagelsmann noch aus seiner Münchner Zeit gut kennt. In Timo Werner von RB Leipzig könnte ein weiterer ehemaliger Lieblingsspieler des Bundestrainers aus Klub-Zeiten in den DFB-Kreis zurückkehren.
Nicht zur Verfügung stehen die verletzten Offensivakteure Serge Gnabry (Armbruch) und Kevin Schade (Muskelblessur). Kapitän Manuel Neuer arbeitet nach seinem Beinbruch im Dezember 2022 noch an seinem Comeback und könnte frühestens bei den letzten beiden Länderspielen des Jahres am 18. November gegen die Türkei in Berlin und drei Tage später in Wien gegen Österreich wieder im Tor der DFB-Auswahl stehen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa