
Mit Köpfchen macht Meunier es gleich doppelt.
(Foto: dpa)
55 Spiele für Borussia Dortmund, ein Tor. Das ist die Bilanz von Thomas Meunier vor dem Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg. Nach diesem reden alle über den Belgier, den Doppeltorschützen, das neue "Kopfballungeheuer". Ausgerechnet jetzt könnte er verletzt ausfallen.
"Sie nennen mich nicht mehr David Beckham, ab heute nennen sie mich Zinedine Zidane. Obwohl mir Beckham besser gefällt." Nach dem Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg ist Dortmunds Thomas Meunier ganz besonders gut gelaunt. Bei ESPN witzelt er schon über den neuen Superlativ-Vergleich, den ihm sein Team andichten soll. Der Belgier hat allen Grund dazu: Mit seinen zwei Toren führt er den BVB zum 5:1-Sieg.
Zwei Tore in einem Spiel, zwei Kopfballtore. "Sie sind eine Art Wunder für mich, ehrlich gesagt", sagt er dem US-Medium. Sonst ist der Verteidiger nicht gerade für seine Offensivtaten bekannt. In 55 Spielen für die Dortmunder steht bislang ein Tor zu Buche, datiert vom 16. Januar 2021 gegen den 1. FSV Mainz 05. Fast genau ein Jahr dauert es, bis Meunier wieder trifft.
Und dann gleich doppelt - und per Kopf. "Ich habe in einem Vereinsspiel noch nie ein Kopfballtor geschossen, einmal im Nationalteam, aber nie im Klub. Ich spiele defensiv, ich bin es gewohnt, der letzte Mann zu sein", sagt er bei ESPN. Dass auch Erling Haaland wieder einmal doppelt trifft, sorgt dagegen kaum für Aufsehen. Daran hat sich die Liga bei dem Topstürmer schon gewöhnt.
"Heute viel richtig und gut gemacht"
Geredet wird nach dem Spiel dennoch über Haaland, aber das liegt an seiner Klub-Kritik: "Ich möchte eigentlich nur Fußball spielen, aber sie drängen mich", sagt Haaland beim norwegischen TV-Sender Viaplay Fotball über die anstehenden Vertragsverhandlungen. Seine zwei Tore sind so sehr keine Besonderheit, dass sie gleichzeitig unterstreichen, wie sehr der BVB den Stürmer im Team braucht. Es waren die Treffer 14 und 15 im 13. Ligaspiel dieser Saison für den Norweger.
Gefallen sind diese beiden aus dem Spiel heraus, genauso wie das fünfte Tor von Mo Dahoud. Auffälliger aber sind die zwei Standardtore. Kein Zufall, wie Meunier betont, sondern das Ergebnis des Trainings in dieser Woche. Die Trainer hätten sie gut eingestellt: "Wir haben alles getan, was wir tun mussten." Und doch fallen seine beiden Tore natürlich auf, auch seinen Mitspielern. "Es ist etwas ungewöhnlich, dass Thomas Meunier heute zweimal den Weg ins Tor gefunden hat, aber grundsätzlich ist das nicht alles Zufall", betont auch Julian Brandt bei DAZN.
Meunier droht Ausfall
Trainer Marco Rose ist ebenfalls zufrieden mit dem Spiel: "Wir haben heute viel richtig und gut gemacht. Die erste Halbzeit war bärenstark", sagt er bei DAZN. Mit dem deutlichen Sieg rückt der BVB zumindest vorübergehend bis auf drei Punkte an den Tabellenführer FC Bayern heran. Der Rekordmeister spielt am Nachmittag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr im ntv.de-Liveticker). "Wir sagen immer, dass wir vorne dabei sein wollen und gerne mal wieder die Schale nach Dortmund holen wollen", so Rose. "Dementsprechend geht es darum, dass wir uns um unsere eigene Entwicklung und Leistung kümmern und unsere Ansprüche nicht ändern. Wir müssen Kritik - aber auch ein gutes Spiel wie heute - richtig einordnen."
Das macht auch Meunier bei ESPN: "Wir waren heute das Team, das jeder jede Woche erwartet." Ein Satz, der sitzt, an dem sich der BVB messen lassen muss. Schon am Dienstag (20.45 Uhr im ntv.de-Liveticker) steht das nächste Spiel an, im DFB-Pokal geht's zum Zweitligisten FC St. Pauli. Ausgerechnet der belgische Doppeltorschütze könnte für dieses Achtelfinale ausfallen. Meunier muss mit geschwollenem Fuß eine Viertelstunde vor Abpfiff gegen Freiburg ausgewechselt werden. Rose fürchtet seinen Ausfall genauso wie den von Emre Can: "Es wäre schlimm, wenn Thomas jetzt fehlen würde. Er hat sich den Knöchel verstaucht." Kein perfektes Ende für ein perfektes Spiel von Thomas Meunier.
Quelle: ntv.de