Fußball

FC Bayern gegen alle Widrigkeiten "Mia san mia", der Rest ist wurscht!

Zwei Tore und ein ganz starkes Spiel: Robert Lewandowski verkörpert immer mehr das "Mia-san-mia"-Selbstverständnis.

Zwei Tore und ein ganz starkes Spiel: Robert Lewandowski verkörpert immer mehr das "Mia-san-mia"-Selbstverständnis.

(Foto: imago/Annegret Hilse)

Was ist denn jetzt? Erobert der FC Bayern die Krone des europäischen Fußballs? Der Kantersieg gegen Porto war brillant. Die Mannschaft ist mehr denn je die ihres Trainers Josep Guardiola. Es sieht nicht schlecht aus.

Gewinnen die Fußballer des FC Bayern jetzt die Champions League? Im Prinzip ja. Aber im Grunde ist die Frage sinnlos. Was zählt, ist die Tatsache, dass sich das Team des spanischen Trainers Josep Guardiola nach der Gala gegen Porto im vierten Jahr hintereinander zu den vier besten Mannschaften Europas zählen darf. Und es ist schon so, dass ihr das, zumindest in dieser Brillanz, keiner zugetraut hätte. Zu viel schien gegen sie zu sprechen.

Die Münchner aber haben sich nicht beirren lassen. Fünf wichtige Spieler fehlen ihnen im bis dato wichtigsten Spiel der Saison verletzt? Egal, sie haben andere, die es auch können. In Portugal haben sie mit 1:3 verloren? Ja und? Dann setzen sie eben im Rückspiel alles auf eine Karte und fegen den FC Porto mit 6:1 aus dem Stadion. Im Hinspiel haben sie dem Gegner den Sieg mit haarsträubenden Abwehrfehlern geschenkt? Das passiert ihnen nicht ein zweites Mal. Der Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt fühlt sich ungerecht behandelt, tritt nach 38 Jahren in Diensten des Vereins beleidigt zurück und sorgt für Unruhe im Verein und bei den Spielern, die sich ja immer noch von ihm behandeln lassen? Wurscht!

Verdammt nah an der Perfektion

Die Bayern haben an diesem magischen Europapokalabend demonstriert, zu was sie in der Lage sind, wenn sie gefordert sind. Das ist die Kernkompetenz, die eine Spitzenmannschaft ausmacht. Guardiolas FC Bayern hat auf den Punkt das abgerufen, was in ihm steckt. Und auch wenn der Trainer sich vehement dagegen wehrt und auch nach solch einem Triumph Fehler bemängelt und betont, seine Spieler -die allerspätestes nach diesem denkwürdigen Dienstagabend in der Tat seine Spieler sind - könnten es noch viel besser: Das, was die Münchner in den ersten 40 Minuten auf den Rasen der Arena zauberten, war verdammt nah an der fußballerischen Perfektion. Mit einer Wucht, einem Willen, einer Leidenschaft und einer spielerischen Lust, die alle überrascht hat. Und mit einem Thiago Alcántara, der nach über einem Jahr, in dem er verletzt fehlte, sofort zu einem entscheidenden Faktor in Guardiolas System geworden ist.

Im Hinblick auf das, was sie in dieser Saison noch vorhaben, können sie in München froh sein, ihn in ihren Reihen zu haben. Am Ende soll das Triple aus nationaler Meisterschaft, DFB-Pokal und eben dem Gewinn der Champions League stehen, daraus haben sie nie einen Hehl gemacht. Und Thiago ist, auch wenn das pathetisch klingt, einer der besten zentralen Mittelfeldspieler, der je das Trikot des FC Bayern getragen hat.

Also noch einmal: Gewinnen die Bayern jetzt die Königsklasse? Julen Lopetegui, der einst mit Guardiola beim FC Barcelona in einer Mannschaft spielte, zumindest sagt: "Bayern ist klar einer der Favoriten der Champions League!" Dann ist ja alles klar. Blöd nur, dass das die Einschätzung des Mannes ist, der das Team trainiert, die just von den Bayern mit 1:6 demontiert wurde. Aber im Prinzip haben die Bayern das drauf. Es spricht sehr viel für sie.

Quelle: ntv.de

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