Lewandowski zelebriert Torgala "Mütter, nennt eure Neugeborenen Robert!"
23.09.2015, 12:38 Uhr
Der eine legt vor, der andere trifft: Douglas Costa und Robert Lewandowski.
(Foto: imago/Team 2)
Neun Minuten - fünf Tore. Robert Lewandowski schießt sich zum neuen Rekord. Hätte er nicht auch sechs oder sieben Tore schießen können? Stimmen zur fantastischen Torgala.
Bayerns Kapitän Philipp Lahm bleibt kritisch. Jetzt bloß nicht abheben. Fünf Tore sind und bleiben fünf Tore – auch wenn sie innerhalb von neun Minuten geschossen worden sind. "Er hätte heute mit sieben nach Hause gehen können. Da muss man kritisch sein und ihm die beiden Chancen, die er vergeben hat, unter die Nase reiben. Denn das kann ja wohl nicht sein", sagte der Kapitän nach dem Spiel.
Robert Lewandowski schießt am sechsten Spieltag den FC Bayern München vorübergehend an die Spitze der Fußball-Bundesliga. Das Kuriose: er macht fünf Tore in einer Halbzeit und stellt mal ganz nebenbei einen neuen Rekord auf. Aber es ist schön zu wissen, dass bei den Bayern trotzdem immer ein bisschen Luft nach oben bleibt.
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking war nach dem Spiel hingegen sprachlos und merkte sofort, dass da etwas nicht stimmen konnte. "Was soll ich sagen? Ein Weltklassestürmer hat fünf Mal aufs Tor geschossen und hätte sieben Mal treffen können", fasste er glasklar und logisch nachvollziehbar die zweite Halbzeit zusammen. Wenn VW in Wolfsburg die Rechnung bei den Motoren mit der gleichen Wahrscheinlichkeit gemacht hat, wundert uns bei den Abgasen gar nichts mehr.
Wenn es läuft, dann läuft's
Das Festival der Tore in der zweiten Halbzeit begeisterte durch die Bank– egal, ob zu Hause auf der Couch oder direkt im Stadion. "Hahahahahahaha sorry aber das hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen #lewy", twitterte Mats Hummels, früherer Teamkamerad von Lewandowski bei Borussia Dortmund. Sportmoderator Lou Richter witzelte: "Mütter, nennt eure Neugeborenen Robert! Auch die Mädchen!" Und Ex-Ski-Star Maria Höfl-Riesch konnte sich live im Stadion über den Fünferpack freuen - passend auf Bayerisch twitterte sie: "Wenn's lafft, dann lafft's". Zu Deutsch: Wenn es läuft, dann läuft es – ob sie damit jedoch Lewandowskis Tore oder ihren Besuch beim diesjährigen Oktoberfest meinte, bleibt ihr Geheimnis. "5 Dinger in 10 Minuten????", fragte Basketball-Star Dirk Nowitzki bei Twitter ungläubig. Auch im Ausland fielen die magischen Tore nicht unter den Tisch. Englands ehemaliger Top-Stürmer Michael Owen fand die Leistung Lewandowskis schlicht "unfassbar" (outrageous).
Nur einer hat das ganze Spektakel wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen: Michael Tönnies. Mit großem Bedauern, aber auch großer Hochachtung reagierte der Essener auf den Verlust seines 24 Jahre alten Bundesliga-Rekords. Tönnies war durch Robert Lewandowski als Schütze des schnellsten Hattricks in der Fußball-Bundesliga abgelöst worden. "24 Jahre hab' ich diesen Rekord gehabt. Dass er jetzt weg ist, ist natürlich ein bisschen schade. Aber was Robert Lewandowski da hingezaubert hat, war einfach sensationell", schrieb Tönnies: "Das haste dir verdient, Robert! Herzlichen Glückwunsch!"
Und was sagt der Torschütze selber? Ganz in der Manier eines Lukas Podolskis gibt sich Lewandowski fokussiert und unüberlegt: "Ich bin sehr zufrieden, das war Wahnsinn. Ich wollte einfach schießen und habe nicht überlegt, was danach passiert. Auf dem Platz bist du einfach fokussiert. Fünf Tore, das ist ein unglaublicher und großer Abend für mich."
Quelle: ntv.de, mit dpa und sid