Fußball

"Das ist verrückt" Nagelsmann ärgert sich sehr über Weltmeister-Kritik

Julian Nagelsmann schätzt klare Ansagen.

Julian Nagelsmann schätzt klare Ansagen.

(Foto: IMAGO/HMB-Media)

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startet gegen Ungarn in eine neue Ära - und Bundestrainer Julian Nagelsmann will das Spiel in der ungeliebten Nations League gleich nutzen, um Schwung fürs Maximalziel zu holen. Kritik an seinem Ziel nennt Nagelsmann "verrückt".

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat verärgert auf die Kritik an seiner Weltmeister-Ansage reagiert. "Ich finde die Aussagen des einen oder anderen Experten fragwürdig. Wenn man mich dafür kritisiert, ist das verrückt", sagte Nagelsmann auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Nations-League-Auftakt am Samstag (20.45 Uhr/ZDF und im Liveticker auf ntv.de) gegen Ungarn in Düsseldorf.

Nagelsmann hatte nach dem unglücklichen Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.) den WM-Titel 2026 als Ziel ausgegeben. "Fühlst du dich dadurch unter Druck gesetzt?", fragte er am Freitagabend den neben ihm sitzenden Pascal Groß - dieser verneinte.

Zunächst will Nagelsmann den Schwung aus der EURO auf die Nationenliga übertragen. "Das erste Spiel nach der EM ist sehr wichtig, um die Fans wieder mitzunehmen. Auch für die nächsten zwei Jahre, um den Schwung mitzunehmen", sagte Nagelsmann, der trotz der Rücktritte von Toni Kroos, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan und Thomas Müller nicht mit "einer langen Anlaufphase" rechnet.

Nagelsmann verriet schon einige Aufstellungs-Details. Groß wird Kroos ersetzen, Niclas Füllkrug kommt für Gündogan in die Mannschaft. Dadurch wird Kai Havertz etwas zurückrücken. Es sei aber auch mal "eine Doppelspitze denkbar", so Nagelsmann: "Wir wollen variabel sein. Wichtig ist, dass die Räume besetzt sind." Füllkrug soll zudem gegen einen eher defensiv eingestellten Gegner mit seiner "Kopfballstärke" für Gefahr sorgen.

"Jeder Sieg hilft!"

Dem Spiel in der ewig ungeliebten Nations League misst Nagelsmann eine hohe Bedeutung zu - auch mit Blick auf die kommenden großen Aufgaben. Er hasse Niederlagen, sei es im EM-Viertelfinale oder daheim beim Kinder-Brettspiel. "Ich will auch beim 'Mensch ärgere Dich nicht' gewinnen", sagte der Bundestrainer, "sonst kann ich gleich auf meiner Couch fernsehen." Lasches Daherzocken in der unpopulären Nations League wäre ihm ein Graus, mit einem Alpha-Mindset für den WM-Titel 2026 will er alle mitreißen: "Jeder Sieg hilft!"

Zwei Monate nach dem dramatischen Last-Minute-Aus erhebt Nagelsmann den damaligen Gegner Spanien zum Vorbild. "Sie haben zuerst die Nations League gewonnen und wurden dann Europameister", betonte der Bundestrainer inmitten eines längeren Statistik-Vortrags. Sie haben sich also wie der Weltmeister Argentinien durch stetes Siegen in ein Gefühl der Unschlagbarkeit gespielt - und vielleicht damit gegen Deutschland den donnernden K.o.-Schlag gesetzt.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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