Keine "Folgeschäden zu erwarten" Nagelsmann spricht über Kimmichs Lungenproblem
10.12.2021, 18:44 Uhr
Nach seiner Corona-Erkrankung fehlt Joshua Kimmich dem FC Bayern noch bis ins neue Jahr. Trotz Infiltrationen in der Lunge ist Trainer Julian Nagelsmann zuversichtlich, dass der ungeimpfte Nationalspieler bald wieder topfit ist. Die öffentliche Diskussion gehe "nicht spurlos" an dem Fußballer vorbei.
Julian Nagelsmann macht sich "keine Sorgen". Ja, Joshua Kimmich darf noch nicht so, wie er nach seiner Corona-Erkrankung gerne will, er wird kein Spiel mehr in diesem Jahr bestreiten, er muss sich noch schonen wegen einer leichten Infiltration seiner Lunge. Doch für die Zeit danach verbreitete der Trainer des FC Bayern Optimismus. Die Lage sei nun "nicht so dramatisch, dass man Folgeschäden erwarten kann".
Kimmich hatte heute seine Quarantäne beenden dürfen, muss sich ebenso wie der ebenfalls an Covid-19 erkrankte Eric Maxim Choupo-Moting allerdings noch schonen. Beide "dürfen unter sehr geringer Belastung regenerativ ein bisschen was machen, aber keine große Belastung fürs Herz und für den Körper", sagte Nagelsmann. Nach zehn Tagen werde eine neue Untersuchung vorgenommen, dann sollten die Lungenprobleme erfahrungsgemäß abgeklungen sein.
"Der normale Verlauf ist dann so, dass die Infiltration weggeht, danach können sie beide ganz normal auftrainiert werden", führte Nagelsmann weiter aus. Er gehe jedenfalls "schwer davon aus", dass Kimmich und Choupo-Moting "zur Rückrunde wieder bei der Mannschaft" sind. Dass sie nun nicht gleich wieder unter Volllast trainierten, das sei eine "reine Vorsichtsmaßnahme", erläuterte der Trainer. Und nochmal: "Ich mache mir keine großen Sorgen."
"Er ist nicht der Sündenbock"
Davon abgesehen sei Kimmich "grundsätzlich psychisch stabil", sagte Nagelsmann, auch wenn die Situation nicht leicht sei für den Nationalspieler. Kimmich habe Hummeln im Hintern, auch er wäre "ein bisschen frustriert", wenn er nichts machen dürfe. Es komme hinzu, dass die öffentliche Diskussion um Kimmich diesen beschäftige: Es gehe "nicht spurlos" an einem vorüber, "wenn er durchs Dorf getrieben wird, das ist nicht so leicht", sagte Nagelsmann.
Nagelsmann war es auch ein Anliegen, den Impfskeptiker Kimmich nochmals in Schutz zu nehmen. "Er ist nicht der Sündenbock. Er hat eine Entscheidung getroffen, die man akzeptieren muss", sagte er und mahnte zugleich: Egal, wie man zu dem Thema stehe, "es ist ganz wichtig und auch ein Lerneffekt für alle, dass man Meinungen zulässt in allen Bereichen. Sonst sagt irgendwann keiner mehr eine Meinung, immer in der Angst, es scheppert wieder."
Vor der erhofften und erwarteten Rückkehr von Kimmich und Choupo-Moting will Nagelsmann seine Aufmerksamkeit nun zunächst auf den Jahresendspurt legen, der für den FC Bayern am Samstag mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) beginnt. "Wir würden schon gerne den Abstand wahren, den wir haben", sagte er angesichts der vier Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. "Wir wollen jetzt einfach die drei letzten Spiele des Jahres gewinnen." Gelingen müsste dies zunächst ohne Leon Goretzka, der nach wie vor Probleme mit der Patellasehne beklagt. Dafür steht für den möglichen 100. Bundesligasieg des Trainers Julian Nagelsmann Serge Gnabry wieder zur Verfügung.
Quelle: ntv.de, tsi/sid