DFB ermittelt gegen Bayern-Coach Nagelsmanns Wut prallt am Schiedsrichter ab
19.02.2023, 12:41 Uhr
Eine Privatfehde wird es nicht geben, versichert Welz.
(Foto: IMAGO/Revierfoto)
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ist nach der Niederlage bei Borussia Mönchengladbach so erbost, dass er in die Kabine der Schiedsrichter stürmt. Zudem schimpft er übel über Tobias Welz. Der nimmt die Diskussion, die "von einer Seite emotional" geführt wurde, aber ganz gelassen.
Schiedsrichter Tobias Welz will sich nicht mit der verbalen Attacke durch Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern München beschäftigen. "Ich habe das in keinster Art und Weise mitbekommen", sagte er im "Doppelpass" bei Sport1. "Wenn mich niemand direkt anspricht, fühle ich mich auch nicht angesprochen. Deshalb spielt das für mich keine Rolle. Beim nächsten Mal werden wir uns die Hand geben und ganz normal miteinander umgehen."
Der Deutsche Fußball-Bund teilte am Tag danach mit, Ermittlungen gegen den Trainer aufgenommen zu haben. Der Coach werde Anfang der kommenden Woche zu einer Stellungnahme vonseiten des Kontrollausschusses aufgefordert. Ihm droht eine Bestrafung durch das DFB-Sportgericht.
Nagelsmann war nach dem Schlusspfiff aufgebracht in die Schiedsrichter-Kabine gestürmt, davor und danach hatte er laut hörbar gegen die Unparteiischen geflucht. Im Interview von ZDF und Sport1 darauf angesprochen, dass er "weichgespültes Pack" gesagt haben soll, sagte Nagelsmann: "Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter."
Die Diskussion mit Nagelsmann in der Kabine habe "unter Männern auf Augenhöhe stattgefunden", sagte Welz am Tag danach. Sie sei zwar "von einer Seite emotional" geführt worden: "Aber da wurden keine Beleidigungen ausgesprochen. Da war alles in Ordnung, wie es gelaufen ist." Ansonsten gelte: "Was in der Kabine war, bleibt in der Kabine."
Schiedsrichter verteidigt Rote Karte
Wegen der Roten Karte gegen Bayerns Dayot Upamecano, die die Diskussion ausgelöst hatte, verteidigte sich Welz. Gladbachs Alassane Pléa sei durch den Kontakt an der Schulter "aus der Balance" gekommen. Es sei "nachvollziehbar und völlig okay, dass es unterschiedliche Meinung gibt", sagte der Wiesbadener.
Welz rechtfertigte auch, dass er sich die Szene nicht selbst noch mal am Bildschirm angesehen hatte. "Das hat natürlich nichts mit Arroganz zu tun. Wir haben uns abgestimmt, wir haben sorgfältig gearbeitet", sagte er. "Der Video-Assistent hat das lange geprüft. Der VAR hätte mir keine anderen Bilder und neuen Erkenntnisse liefern können. Das war eine Entscheidung im Graubereich und deshalb absolut nichts für den Video-Assistenten."
Quelle: ntv.de, ara/dpa