Fußball

Foul, Vorteil, Foul, Gelb-Rot Nordire Baird sorgt für Platzverweis-Kuriosum

Im EM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn kassiert Nordirland einen der bizarrsten Platzverweise der jüngeren Fußballgeschichte. Grund ist die konsequente Anwendung der Vorteilsregel, durch die sich Nordirland massiv benachteiligt sieht.

Erst in der 94. Minute schaffte Nordirland in seinem EM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn den Ausgleich zum 1:1-Endstand und wahrte damit seine Chancen auf die erstmalige Turnierteilnahme. Kurios: Nordirlands Sturmstar Kyle Lafferty erzielte dabei bereits sein siebtes Qualifikationstor, obwohl er beim englischen Premier-League-Klub Norwich City in dieser Saison bislang noch ohne jeden Einsatz ist. Noch kurioser ist allerdings, was Laffertys Teamkollege Chris Baird gegen die Ungarn vollbrachte: Er sah in der 83. Minute für zwei Fouls innerhalb von sieben Sekunden die Gelb-Rote Karte.

Möglich wurde dieser von Nordirlands Coach Michael O'Neill als "bizarr" bezeichnete Platzverweis durch die konsequente Anwendung der Vorteilsregel. Der türkische Schiedsrichter Cuneyt Cakir entschied nach einem gelbwürdigen Foul von Baird zunächst auf Weiterspielen, weil Ungarn in Ballbesitz geblieben war. Als der nordirische Verteidiger kurz darauf aber den nächsten Ungarn von hinten umgrätschte, unterbrach Cakir die Partie und zeigte Baird für die beide Vergehen jeweils die Gelbe Karte, in der Summe also Gelb-Rot.  

Nordirlands Trainer O'Neill zeigte sich nach Spielende überhaupt nicht einverstanden mit der Entscheidung des Referees. "Ich habe noch nie gesehen, dass ein Spieler für einen Zwischenfall zweimal verwarnt wurde. Das ist neu für mich. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass ich mit ihm nicht übereinstimme." O'Neill argumentierte laut "Daily Mail", dass Baird das zweite Foul gar nicht begangen hätte, wenn er für das erste Vergehen bereits Gelb gesehen hätte.

Zuspruch für Cakirs Entscheidung gab es hingegen von den Schiedsrichterexperten "Collinas Erben". Die n-tv.de Kolumnisten kommentierten den Platzverweis als ungewöhnliche, aber völlig korrekte Entscheidung ganz im Sinne des Regelwerks.

Dort heißt es: "Wenn ein Schiedsrichter im Begriff ist, einen Spieler zu verwarnen, und dieser Spieler, ehe die Verwarnung ausgesprochen ist, einen weitere Verstoß begeht, der eine Verwarnung nach sich zieht, so muss der Spieler mit Gelb/Rot des Feldes verwiesen werden (zunächst Gelb, dann Gelb-Rot)."

Quelle: ntv.de, cwo

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