Liga überweist Ablöse zurück Platzt der Neymar-Transfer?
03.08.2017, 12:53 Uhr
Für Neymar dürfte es im Moment eine Achterbahnfahrt der Gefühle sein.
(Foto: dpa)
In Barcelona verabschiedet sich Neymar bereits von seinen Kollegen. Der Wechsel zu Paris Saint-Germain erscheint als sicher. Doch nun könnte es doch noch anders kommen: Die spanische Liga akzeptiert den Deal so anscheinend nicht.
Die spanische Liga hat die Überweisung der Ablösesumme für den Rekordtransfer von Fußball-Star Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain nicht akzeptiert. Die 222 Millionen Euro sind ohne weitere Angabe von Gründen zurücküberwiesen worden. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen und berufen sich auf Quellen aus LaLiga. "Wir können bestätigen, dass die Rechtsvertreter des Spielers LaLiga kontaktiert haben, um die Summe zu bezahlen. Dies wurde verweigert", sagte ein Liga-Sprecher. In Spanien müssen sich Profis aus ihrem Vertrag kaufen, indem sie bei der Liga die Summe hinterlegen. Diese transferiert das Geld dann weiter.
Zuvor waren bereits Warnungen laut geworden, dass PSG mit dem Rekordtransfer gegen die Richtlinien des Financial Fairplays verstoßen würde. Laut der spanischen Tageszeitung "Marca" werden Neymar und PSG nun den Weltverband Fifa einschalten, um den Wechsel vorläufig über die Bühne zu bringen. Für Paris beginnt bereits am Samstag die neue Saison. Laut "Marca" wird die Entscheidung der Liga keinen Einfluss auf den Transfer haben.

Ankunft auf dem Trainingsgelände. Neymar verabschiedete sich von seinen Mannschaftskollegen in Barcelona.
(Foto: REUTERS)
Noch an diesem Donnerstag hatte der Sender Sky UK berichtet, Neymar solle in Paris einen Fünfjahresvertrag bekommen. In verschiedenen Medienberichten war von einem Jahresgehalt von 30 Millionen Euro netto die Rede gewesen.
Die Uefa zögert noch mit einer Bewertung des Transfers und sieht vorerst keinen Bruch seines Finanzkontrollsystems. Man werde sich die "Details dieses Transfers ansehen" um sicherzustellen, dass sich PSG regelkonform verhalte, teilte die Uefa auf Anfrage mit. Alle Klubs in Europa müssten sich an die Regeln des Financial Fairplays halten, so die Uefa. Der Neymar-Transfer werde über mehrere Jahre Auswirkungen auf die PSG-Finanzen haben, allerdings könne vorab kein Urteil gefällt werden, da Paris mehrere Spieler für eine "signifikante" Summe veräußern könne.
Liga-Chef empört sich über "Finanz-Doping"
Liga-Boss Javier Tebas hatte bereits am Mittwoch von einem "Finanz-Doping" gesprochen und Widerstand angekündigt. "Wir werden das Geld eines solchen Klubs wie PSG nicht akzeptieren. Dieser Klub bricht Regeln und Gesetze, nämlich das Financial Fairplay der Uefa und die Gesetze der Europäischen Union sowie die Wettbewerbsregeln aus der Schweiz", hatte Tebas erklärt.
Für den 25 Jahre alten Neymar wird eine festgeschriebene Ablösesumme von 222 Millionen Euro fällig. Der Brasilianer hatte sich bereits von seinen Teamkollegen des FC Barcelona verabschiedet. Er war 2013 für 83,5 Millionen Euro vom FC Santos zu den Katalanen gewechselt. Die Bestätigung des Transfers durch PSG steht bisher aus.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP/sid