Fußball

Aufsteiger schlägt Dortmund RB Leipzig verdirbt Götze-Rückkehr

Naby Keita sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung.

Naby Keita sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Borussia Dortmund lässt im Kampf um die Meisterschaft bei RB Leipzig die ersten Punkte liegen. Der BVB versucht viel, der Aufsteiger wehrt sich allerdings gekonnt und schlägt kurz vor Schluss vor dem Tor zu. Mario Götze feiert seine Rückkehr.

Mit dem Siegtor in vorletzter Minute hat Naby Keita Aufsteiger RB Leipzig die Bundesliga-Heimpremiere versüßt und Borussia Dortmund vor dem Champions-League-Start die Laune verdorben. In der 89. Minute entschied der Mittelfeldspieler mit seinem Treffer vor 42.558 Zuschauern in der ausverkauften Red-Bull-Arena die Partie gegen den Vizemeister, der damit schon nach zwei Spieltagen drei Punkte hinter Tabellenführer FC Bayern liegt. Dank Keita hat erstmals seit acht Jahren ein Neuling sein erstes Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gewonnen. Zuvor hatte André Schürrle mit einem Lattenschuss den möglichen Sieg für Dortmund vergeben.

Mario Götze bestritt sein erstes Pflichtspiel für den BVB nach 1239 Tagen.

Mario Götze bestritt sein erstes Pflichtspiel für den BVB nach 1239 Tagen.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Alle Augen waren zunächst auf Weltmeister Mario Götze gerichtet. Der 24-jährige Nationalspieler feierte nach 1239 Tagen sein Bundesliga-Comeback bei der Borussia. Götze war erst im Sommer nach drei Jahren beim FC Bayern München zum BVB zurückgekehrt, wurde aber in den ersten Pflichtpartien nicht eingesetzt. Sein letztes BVB-Spiel hatte er am 20. April 2013 beim 2:0 gegen Mainz bestritten.

Götze spielte - anders als in der Nationalelf - hängende Spitze. Er begann agil, holte gleich in den ersten zehn Minuten zwei Freistöße heraus und gewann in Hälfte eins viele Zweikämpfe, tauchte dann jedoch unter. In der 71. Minute wurde er ausgewechselt.

Leipzig setzt auf Pressing

RB Leipzig - Borussia Dortmund 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Keita (89.)

Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg - Ilsanker, Demme - Kaiser (84. Keita), Sabitzer (64. Forsberg) - Timo Werner, Poulsen (69. Burke). - Trainer: Hasenhüttl

Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra, Schmelzer - Rode, Weigl - Castro (71. Dembele), Götze (71. Guerreiro), Schürrle - Aubameyang (85. Ramos). - Trainer: Tuchel

Zuschauer: 42.558 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Orban (2), Timo Werner - Castro, Bartra

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Bei den Leipzigern nahm RB-Coach Ralph Hasenhüttl nur eine Änderung im Vergleich zum 2:2 in Hoffenheim vor. Für Benno Schmitz brachte er den olympischen Silbermedaillengewinner Lukas Klostermann. Von den drei Last-Minute-Neuzugängen schafften es Oliver Burke, der in der 69. Minute eingewechselt wurde, und Kyriakos Papadopoulos in den Kader; Salzburg-Neuzugang Bernardo saß auf der Tribüne.

Die Leipziger legten nach einer Viertelstunde den Respekt vor dem Champions-League-Vertreter ab und eroberten sich mit Pressing zahlreiche Bälle im Mittelfeld. Beim Solo von Timo Werner (17.) über die linke Seite verpasste Yussuf Poulsen die flache Hereingabe. Auf der Gegenseite spitzelte Pierre Aubameyang zwei Minuten später den Ball knapp vorbei. Auch ein strammer Schuss von Schürrle (30.) rauschte nur wenige Zentimeter am RB-Gehäuse vorbei.

"Naturgewalt" feiert ihr Debüt

Nach einer halben Stunde verflachte das Borussen-Spiel. Trainer Thomas Tuchel, der vor eineinhalb Jahren das Angebot von RB-Sportdirektor Ralf Rangnick abgelehnt hatte, war fuchsteufelswild an der Seitenlinie. Zu viele Fehlpässe, keine ordnende Hand - nach dem kurzfristigen Ausfall des Japaners Shinji Kagawa mit einer Knöchelverletzung fehlten die zündenden Ideen in der Offensivbewegung. Diese Akzente konnte auch Götze nicht setzen.

In Halbzeit zwei übernahm Leipzig komplett das Spielgeschehen. Einziges Manko: Nach der Balleroberung agierten die Sachsen zu hektisch, es fehlte lange an Genauigkeit. Mit der Einwechslung des Schweden Emil Forsberg nach einer guten Stunde brachte Hasenhüttl den Mann für die Perfektion. Auch der 19-jährige Schotte Oliver Burke, mit 15,5 Millionen Euro der bisher teuerste Leipziger Transfer und laut Rangnick eine "Naturgewalt", erhöhte die Qualität im RB-Spiel.

Werner hatte in der 75. Minute den Siegtreffer auf dem Fuß, doch Roman Bürki parierte. Gleich danach rettete Raphael Guerreiro den Kopfball von Marcel Halstenberg auf der Linie. In der 83. Minute streifte Schürrles Schuss nach einem Solo die Latte. Dann folgte Keitas Schuss ins Glück.

Quelle: ntv.de, Frank Kastner und Gerald Fritsche, dpa

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