Wahnsinn in Grün-Weiß Rapid demütigt Austria im Wiener Derby
12.08.2015, 23:39 Uhr
Philipp Schobesberger bejubelt sein Tor zum 2:0.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Das Wiener Derby ist das zweitmeistgespielte in Europa nach dem Glasgower "Old Firm". Bei mehr als 300 Austragungen gab es aber selten einen derart klaren Sieger. Zwei Deutsche gelten dabei als Garanten des Rapid-Aufschwungs.
Thorsten Fink hat in seinem ersten Wiener Derby mit Austria eine bittere Schlappe gegen Rapid und deren Sportdirektor Andreas Müller kassiert. Die Mannschaft des früheren Bundesliga-Spielers von Bayern München und -trainers des Hamburger SV verlor im eigenen Stadion mit 2:5 (1:3). Rapid unterstrich mit dem vierten Sieg im vierten Saisonspiel seinen Status als Meisterschafts-Favorit und hat nun fünf Punkte Vorsprung auf die bisher zweitplatzierte Austria. Stefan Stangl (17.), Philipp Schobesberger (27.) und Stefan Schwab (33.) sorgten bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde für klare Verhältnisse.
Es war das erste Mal seit 25 Jahren, dass Rapid in der ersten Halbzeit eines Derbys drei Tore gelangen. Alexander Gorgon ließ mit dem 1:3 im Nachschuss an einen Foulelfmeter noch einmal Hoffnung aufkeimen (45.), die der Deutsche Steffen Hofmann (56.) und Robert Beric (66.) beendeten. Gorgons zweiter Treffer kam zu spät (72.).
Traditionsklub im Aufwind
Neben dem deutschen Kapitän Hofmann gilt der ehemalige Bundesliga-Manager und jetzige Rapid-Sportdirektor Müller als Garant des Aufschwungs. Er war von 2006 bis 2009 auf Schalke tätig und feierte unter anderem die Vize-Meisterschaft 2007 und den erstmaligen Einzug der Schalker in die K.o.-Phase der Champions League 2007/2008.
Diesen Erfolg könnte Müller mit Rapid nun wiederholen. Es winkt zumindest der Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse - als einzigem österreichischen Verein nachdem Meister Red Bull Salzburg bereits zum achten Mal in der Qualifikation gescheitert ist. In den Playoffs spielt der Verein am 19. Und 25. August gegen Schachtjor Donezk.
Vorausgegangen war ein Coup gegen Ajax Amsterdam. Nach dem 2:2 im Hinspiel vor heimischer Kulisse hatten die Vorzeichen für Rapid gar nicht gut gestanden. Beim niederländischen Rekordchampion aber feierte Wien durch die Tore von Robert Beric (12. Minute) und Louis Schaub (39./77.) einen 3:2-Sieg. Bei ihrer Rückkehr in Wien warteten daraufhin Hunderte Fans am Flughafen.
Das Wiener Derby genießt nicht nur bei den Fans einen hohen Stellenwert. Mit mehr als 300 Austragungen, davon allein mehr als 280 in der Meisterschaft, ist es europaweit das zweitmeistgespielte Derby nach dem "Old Firm" zwischen Celtic Glasgow und Glasgow Rangers. 2011 wurde sogar eine Partie der beiden Wiener Traditionsvereine abgebrochen - nach einem Platzsturm von Rapid-Fans.
Quelle: ntv.de, bad