"Ist richtig asozial" Rassismus-Vorwürfe nach Drittliga-Spiel
26.08.2021, 13:34 Uhr
Das Duell zwischen Erdmann (r.) und Atik ging nach Abpfiff weiter.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Das Drittliga-Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Magdeburg wird von heftigen Anschuldigungen überschattet. Magdeburger Spieler belasten Saarbrückens Dennis Erdmann schwer. Er soll sie übel beleidigt haben, unter anderem mit dem N-Wort. Der Verteidiger widerspricht.
Da wird das Spiel zur Nebensache: In der Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Magdeburg (2:1) ist es offenbar zu einem Rassismus-Skandal gekommen. Die Drittligisten aus Magdeburg beschuldigen Saarbrückens Dennis Erdmann schwer. Er soll mehrere Gegner rassistisch beleidigt haben.
FCM-Spieler Baris Atik warf Erdmann nach der Partie vor, Amara Condé, Sirlord Conteh und ihn "rassistisch beleidigt" zu haben. "Das kann man nicht dulden. Klar sind Emotionen drin, aber rassistisch beleidigt zu werden, ist richtig asozial." Sein Teamkollege Condé wurde noch deutlicher. "Ich möchte niemanden bewusst angreifen, aber das geht so nicht. Das meiste ging gegen unseren Mitspieler Sirlord Conteh. Das war der Wahnsinn, da kamen Sprüche wie 'Sag' deinen Eltern, die sollen wieder zurückpaddeln'", sagte Condé. "Das N-Wort hast du permanent gehört und immer war eine dreckige Lache dabei." Und die soll nicht nur von Erdmann gekommen sein.
Magdeburgs Profis sagten ebenfalls, dass sie die Beleidigungen auch Schiedsrichter Robert Kampka übermittelt hätten, der will von den Anfeindungen aber nichts gehört haben. Auch im Spielberichtsbogen soll er keine weiteren Anmerkungen vorgenommen haben.
Erdmann widerspricht den Magdeburger Anschuldigungen. Über Saarbrückens Pressesprecher Peter Müller teilte er mit: "Ich habe lediglich gesagt, 'halte die Klappe und spiele weiter Fußball'. Der Schiedsrichter stand direkt daneben."
Erdmann provoziert
Es ist nicht der erste Eklat, in den Erdmann verwickelt ist. 2015 verletzte er damals im Trikot von Dynamo Dresden im DFB-Pokal Marco Reus mit einem bösen Foul schwer, schickte dem Verletzten hinterher einen Pullover aus seiner Kollektion mit der Aufschrift "In der Kreisliga hätte man weitergespielt". Anbei lag ein Brief mit der Widmung: "Ein kleines Andenken an unsere gemeinsame Zeit."
Schon vor diesen hämischen Worten äußerte er sich recht despektierlich im TV-Interview. "Er ist mir gegen das Knie gelaufen und hat sich dabei einen Pferdekuss geholt. Ich habe früher Kreisliga gespielt, da hat man kurz geguckt, kurz gerieben und hat weitergespielt. Aber ich glaube, im Bundesliga-Business ist das nicht mehr so üblich", sagte Erdmann.
Im Oktober 2016 dann der nächste Fall. Damals traf es Duisburg-Stürmer Kingsley Onuegbu. "Die Partie wurde zum Schluss sehr intensiv. Dennis Erdmann dachte dann wohl, er kann meine Familie beleidigen. Bei allen Emotionen, die zum Fußball gehören: Ich lasse meine Familie nicht in so etwas hinein ziehen", sagte Onuegbu nach dem Spiel zwischen dem MSV und Erdmanns damaligem Arbeitgeber Hansa Rostock. "Ich bin ein Familienmensch und so einen Scheiß akzeptiere ich einfach nicht. Da werde ich richtig wütend - und dann kann es gefährlich werden. Erdmann hat Glück, dass mich sein Trainer zur Seite genommen hat und sich für seinen eigenen Spieler entschuldigt hat."
Quelle: ntv.de, ara/rtl.de