Fußball

Zwei Spiele, null Punkte Real macht Dortmunder Fehlstart perfekt

Gewogen und für zu leicht befunden: der BVB um Andrej Jarmolenko.

Gewogen und für zu leicht befunden: der BVB um Andrej Jarmolenko.

(Foto: imago/Horstmüller)

Borussia Dortmund bleibt in der Champions League weiter punktlos. Im zweiten Gruppenspiel kassiert der Bundesliga-Tabellenführer gegen ein eiskaltes Real Madrid die zweite Pleite. Ermöglicht wird Reals erster Sieg in Dortmund auch durch eine krasse Fehlentscheidung.

Der abgezockte Weltstar Cristiano Ronaldo und eine schwere Fehlentscheidung haben die Überflieger von Borussia Dortmund hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auch durch zwei Tore des Weltfußballers verlor der BVB nach seinen rauschenden Kantersiegen in der Liga gegen Real Madrid in der Champions League trotz großen Kampfes 1:3 (0:1). Die Dortmunder stehen nach zwei Spielen in der äußerst kniffligen Gruppe H somit ohne Punkt da - Ausrutscher sind im Kampf um den Achtelfinal-Einzug spätestens jetzt tabu.

Gareth Bale leitete mit seinem Volleytor den Madrider Sieg in Dortmund ein.

Gareth Bale leitete mit seinem Volleytor den Madrider Sieg in Dortmund ein.

(Foto: REUTERS)

Der walisische Superstar Gareth Bale erzielte im ausverkauften Stadion das erste Tor (18.). Ronaldo legte kurz nach der Pause in seinem 400. Pflichtspiel für Real nach (50.) und traf in der 79. Minute zur Vorentscheidung. Der zwischenzeitliche Anschluss für den wütend anrennenden BVB war Pierre-Emerick Aubameyang (54.) gelungen.

Prägend für die Partie war aber auch eine Szene aus der 14. Minute: Einen Schuss von Maximilian Philipp klärte Real-Verteidiger Sergio Ramos für seinen geschlagenen Torhüter Keylor Navas eindeutig mit der Hand kurz vor der Linie - Elfmeter und die fällige Rote Karte gab es nicht. Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) zögerte zwar und hielt noch Rücksprache mit seinem Torrichter, doch trotz aller Proteste blieb er bei seiner Entscheidung. Den Videobeweis gibt es in der Champions League nicht.

BVB mit offenem Visier

Trotz des hochkarätigen Gegners wich der BVB keinen Deut von seiner Liga-Taktik ab. Der DFB-Pokal-Sieger begegnete auch dem Titelverteidiger mit aggressivem Pressing im 4-3-3-System und schnellem Spiel in die Spitze. Die offensive Reihe bildeten Andrej Jarmolenko, Aubameyang und Neuzugang Philipp. Die immensen Risiken dieser Ausrichtung zeigten sich schneller als erhofft - bei Ballverlusten im Mittelfeld stand die Defensive komplett offen.

In der 9. Minute hätte Dani Carvajal zum Abschluss eines Blitzkonters nur noch auf Weltfußballer Cristiano Ronaldo querlegen müssen, und es hätte 0:1 gestanden. Zwei Minuten später wollte Ronaldo selbst Bale bedienen, Lukasz Piszczek rettete in höchster Not mit einer Grätsche. Andererseits boten sich auch dem BVB immer wieder Räume, in die er pfeilschnell hineinstieß. Allerdings zeigte Aubameyang im Sturm immer wieder Schwächen bei der Ballannahme.

Reals 1:0 war ein Schock für die Dortmunder, der nur vier Minuten nach Ramos' nicht geahndetem Handspiel besonders schmerzte. Bale schoss den Ball nach einer Carvajal-Vorlage volley in den Winkel. Dortmunds U21-Europameister Jeremy Toljan hatte Carvajal vor seiner Flanke aus dem Mittelfeld gewähren lassen. Vorausgegangen war der ganzen Szene zudem ein BVB-Einwurf.

Madrid mit der besten Elf

Real nahm das Duell ernst - auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Königlichen die Gruppenphase der Vorsaison hinter den Dortmundern abgeschlossen hatten. Alle verfügbaren Stars schickte Trainer Zinedine Zidane auch auf den Platz, dazu gehörte der in der Liga geschonte Weltmeister Toni Kroos als passsicherer Spielmacher aus der Tiefe.

Dennoch waren die Gäste in der Rückwärtsbewegung stets verwundbar. Nur 51 Sekunden waren beispielsweise nach der Pause gespielt, bis Jarmolenko den Ball an Navas vorbeilegte, Aubameyang aber zu spät kam. Erneut kam vier Minuten danach der Tiefschlag: Ronaldo schob den Ball nach einem präzisen Bale-Flachpass aus kurzer Distanz ins Tor.

Die Dortmunder ließen sich davon nicht entmutigen. Aubameyangs Tor verlieh den Gastgebern neuen Mut, sie wurden vom euphorischen Publikum nach vorne gepeitscht und gaben alles. Zugleich erhöhte Bosz das Risiko, die Lücken wurden dadurch noch größer - und erneut schlug Ronaldo zu.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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