Bayern im Kopf schon bei Benfica Ribérys "Wahnsinnstor" interessiert keinen
03.04.2016, 08:23 Uhr
Wäre auch in einer besseren Partie Spieler des Tages geworden: Franck Ribéry
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor der Kür kommt die Pflicht - und die fällt bei den Bayern am 28. Spieltag reichlich lustlos aus: Die abstiegsbedrohten Frankfurter sind zwar kein Gegner für die Münchner, aber Freude am Fußball geht anders. Nur ein Spieler kann Trainer Guardiola beeindrucken.
Ein "Wahnsinnstor" von Franck Ribéry und ein weiterer Bundesliga-Rekord auf dem Weg zum Titel - doch das glanzlose 1:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt war beim FC Bayern schon wenige Minuten nach Spielende Nebensache. Der Fokus der Münchner richtete sich umgehend auf das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag gegen Benfica Lissabon. "Wichtig waren die drei Punkte. Aber so eine Qualität wird am Dienstag nicht reichen", warnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Einige Medien hätten von einem "Freilos geschrieben, aber das wird kein Selbstläufer, wir müssen viel besser spielen und sehr konzentriert sein", fügte der Bayern-Boss mit ernster Miene an.
Auch Pep Guardiola schaltete sofort in den Champions-League-Modus. "Ich bin sehr beeindruckt von Benfica. Hier in Deutschland sind alle sehr selbstbewusst, aber es wird schwer, das Halbfinale zu erreichen", mahnte der Bayern-Trainer. Er hoffe auf eine "bessere Performance meiner Mannschaft".
"Hatten schon das Spiel am Dienstag im Kopf"
Vier Tage vor der Partie gegen Benfica hatten die Bayern gegen die stark abstiegsbedrohten und biederen Hessen nicht allzu viel Glanz verbreitet - auch wenn gegen die Eintracht zum achten Mal in Folge ein Zu-Null gelungen war. Es war ein weiterer Rekord der Münchner in ihrer erfolgreichen Historie, der aber keinen interessierte. "Wir hatten schon das Spiel am Dienstag im Kopf", räumte Torjäger Robert Lewandowski offen ein. Und selbst Guardiola gestand, dass es schwer sei, in der Liga zu spielen und gleichzeitig "an die Zukunft zu denken".
Immerhin war auf Ribéry Verlass, der seine bärenstarke Leistung mit einem herrlichen Seitfallzieher zum entscheidenden 1:0 in der 20. Minute krönte. So ein "Wahnsinnstor" (Guardiola) sei ihm in seiner langen Karriere "noch nicht gelungen. Es war ein besonderes Tor und positiv für meinen Kopf", sagte der 32 Jahre alte Franzose, der nach langer Verletzungspause zu alter Form zurückfindet.
Auch Mario Götze, der Ribérys Treffer einleitete, sieht sich auf "einem guten Weg". Der 23-Jährige stand überraschend zum zweiten Mal nach seiner Verletzung in der Startelf. Offenbar hatte Guardiola sich doch von Götzes Tor und der guten Vorstellung im Länderspiel gegen Italien beeindrucken lassen. Ob der Mittelfeldspieler auch am Dienstag gegen Benfica die Gunst des Trainers erhalten wird, ist offen. Guardiola war zumindest "zufrieden mit seiner Leistung. Es ist nicht einfach, wenn ein Spieler nicht so oft spielt, aber wir brauchen ihn in den restlichen Wochen der Saison".
Götze machte auf jeden Fall keinen Hehl daraus, dass gegen Benfica "jeder spielen will". Immerhin weiß er, dass das Spiel "gefährlich ist. Man muss gewappnet sein, das haben wir letztes Jahr in Porto erlebt." Da hatten die Bayern 1:3 verloren, im Rückspiel beim 6:1 aber das Duell noch gedreht. Man könne sich aber nicht immer auf "so einen Sahneschnittentag" verlassen, betonte Rummenigge.
Quelle: ntv.de, Thomas Niklaus und Natalie Raida, sid