Fußball

Fünfte Tätlichkeit bei Real Madrid Ronaldo leidet an "Starallüren in Extremform"

Schlecht gespielt und dann noch die Beherrschung verloren, Cristiano Ronaldo erwischte in Cordoba keinen guten Tag.

Schlecht gespielt und dann noch die Beherrschung verloren, Cristiano Ronaldo erwischte in Cordoba keinen guten Tag.

(Foto: REUTERS)

Weltpokalsieger, bester Fußballer des Planeten, Denkmal: Eigentlich dürfte einen Cristiano Ronaldo nichts aus der Ruhe bringen. Klassischer Fall von "Denkste". In Cordoba verliert CR7 einmal mehr die Kontrolle und die Presse lästert.

Cristiano Ronaldo ist immer dann besonders glücklich, wenn er geliebt wird. Anerkennung und Zuneigung sind für ihn Antrieb. Manchmal aber vergisst sich der Superstar von Real Madrid, dann zeigt er seine schäbige Seite. So auch am Samstagabend. Der Tabellenführer der spanischen Liga ist in Cordoba zu Gast. Die Andalusier stehen auf Platz 14, haben große Abstiegssorgen. Die Madrilenen dagegen haben nur eins im Sinn: Meister werden und das recht zügig. Also, alles wie immer: Rauf auf den Platz, drei bis vier Tore schießen, duschen, heimfahren, Tabelle gucken, zufrieden einschlafen.

Aber so läuft's diesmal nicht: Die 82. Minute bricht an. Es steht 1:1. Cordoba steht vor einem unverhofften Punktgewinn. Real dagegen droht den Vorsprung auf seinen Dauerrivalen Barcelona zu verspielen. Ronaldo und seinen Kollegen erwischen einen fürchterlichen Tag. Sie liefern ihr wohl schlechtestes Saisonspiel ab. Und das findet das spielende Denkmal offenbar überhaupt nicht lustig und verliert gegen Ende völlig die Beherrschung. Erst tritt er Cordobas Gegenspieler Edimar völlig unmotiviert in die Beine. Der Ball war in dieser Szene übrigens ziemlich weit weg. Dann langt Ronaldo José Angel Crespo ins Gesicht. Schiedsrichter Alejandro Hernandez Hernandez zeigt Rot.

Die Zuschauer im Estadio Arcángel reagieren mit wütenden Protesten auf die unsinnigen Attacken des Portugiesen. Doch erst danach bringt eine Szene von CR7 die Fans im Stadion in allerhöchste Wallung: Beim Verlassen des Rasens streichelt der Weltfußballer mit der Hand das Klub-Weltmeisterwappen auf seinem Trikot. Auch die Presse geht daraufhin hart mit dem Torjäger ins Gericht: "Das war ein Anfall von Starallüren in Extremform", hielt die Zeitung "El País" Ronaldo vor. Das Konkurrenzblatt "El Mundo" sprach von einer "Geste der Arroganz". In der katalanischen Presse, Madrid ohnehin nicht besonders wohlgesonnen, wird der 29-Jährige gar als "Prolet" oder "Menschenfresser" bezeichnet. Und schaut man sich die Szene aus dem Spiel noch einmal auf der Videoplattform "Youtube" an, gibt es als vorgeschaltete Werbung einen Clip - Zufall oder auch nicht - mit dem beißwütigen Uruguayer Luis Suarez zu sehen.

Ronaldo selbst hat indes schnell gemerkt, dass er sich mit der Aktion wohl nur wenig Freunde macht. Kleinlaut entschuldigte er sich nach dem Spiel über den Kurznachrichtendienst Twitter: "ich entschuldige mich bei allen und vor allem bei Edimar. Das war eine unüberlegte Aktion von mir." Es war allerdings nicht seine erste Attacke. CR7 wurde seit seinem Wechsel nach Madrid bereits fünfmal vom Platz gestellt, fast immer wegen Tätlichkeiten. Das Spiel übrigens hat Real doch noch gewonnen. Gareth Bale verwandelte in der 89. Minute einen Elfmeter zum 2:1. Also, fast alles wie immer: Tore geschossen, geduscht, heimgefahren, Tabelle angeguckt, zufrieden eingeschlafen - und sich entschuldigt. Weitermachen.

Quelle: ntv.de

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