Fußball

Inter-Pleite zum Asien-Finale Rummenigge ätzt, FC Bayern patzt und blutet

Gegen Chelsea glänzend, gegen Inter Mailand wieder glücklos: Thomas Müller und sein FC Bayern.

Gegen Chelsea glänzend, gegen Inter Mailand wieder glücklos: Thomas Müller und sein FC Bayern.

(Foto: imago/Ulmer)

Vier Spiele, drei Niederlagen: Auf der Asientour muss der FC Bayern ungewohnt kleine Brötchen backen. Zum Abschluss gegen Inter Mailand verletzt sich auch noch Franck Ribéry, dafür punktet ein Youngster. Bayern-Boss Rummenigge schickt Giftpfeile nach Leipzig.

Nach dem Schlusspfiff hatte es der Tross des FC Bayern eilig. Am Flughafen von Singapur wartete nach dem abschließenden 0:2 (0:2) gegen Inter Mailand noch am Abend der Charterflieger Richtung Heimat auf die Fußballstars des deutschen Rekordmeisters. Die sportliche Bilanz fällt nach der dritten Niederlage im vierten und letzten Spiel im Rahmen des hochkarätig besetzten und lukrativen International Champions Cups bescheiden aus.

Zum Abschluss der Münchner Asienreise traf Inter-Angreifer Eder gegen Bayern-Torwart Sven Ulreich vor 23.338 Zuschauern im Nationalstadion zweimal mit dem Kopf. Die Münchner hatten zuvor ihre beiden Spiele in China gegen den FC Arsenal (3:4 im Elfmeterschießen) und den AC Mailand (0:4) verloren. Der einzige Sieg war dem Team von Carlo Ancelotti beim 3:2 gegen den FC Chelsea in der vorletzten Partie gelungen.

Carlo Ancelotti dürfte sich etwas mehr von seinen Bayern-Stars erhofft haben.

Carlo Ancelotti dürfte sich etwas mehr von seinen Bayern-Stars erhofft haben.

(Foto: imago/Ulmer)

"Wir hatten hier gute Testspiele und die körperliche Verfassung der Spieler hat sich verbessert", resümierte Ancelotti. Die Resultate seien in der Vorbereitung zweitrangig. Wichtiger war, dass sich Franck Ribéry nicht schwerer verletzt hatte. Der Franzose war nach 33 Minuten nach einem Zweikampf mit Milan Skriniar vom Platz gehumpelt. Er hatte eine blutende Fleischwunde am Knöchel erlitten, die genäht werden musste.

Nur kleines Ribéry-Problem

"Er hat ein kleines Problem am Knöchel", berichtete Ancelotti. Ribéry werde aber wohl nur drei bis vier Tage pausieren müssen, berichtete der Bayern-Coach. In der 6. Spielminute hatte Ribéry noch Torwart Samir Handanovic mit einem platzierten Schuss zu einer Parade gezwungen. Es wäre das 1:0 gewesen. Ancelotti wechselte sieben Mal und setzte etliche seiner Nachwuchsspieler ein.

Der zur Pause gekommene Renato Sanches bestätigte mit einer weiteren couragierten Auftritt im Mittelfeld seine gute Leistung aus dem Chelsea-Spiels. "Renato hat wieder gut gespielt. Er zeigt eine ganz andere Intensität als vergangene Saison. Da konnte er aus verschiedenen Gründen seine Fähigkeiten nicht zeigen", kommentierte Ancelotti den Auftritt. Der 19 Jahre junge Europameister aus Portugal, der immer noch ein Kandidat für eine Ausleihe ist, konnte die Asienreise am Ende noch für sich nutzen.

Rummenigge attackiert zynischen Hasenhüttl

Karl-Heinz Rummenigge übernahm die Abteilung Attacke.

Karl-Heinz Rummenigge übernahm die Abteilung Attacke.

(Foto: imago/Ulmer)

Für Missstimmung im Münchner Tross sorgten nicht die durchwachsenen Ergebnisse in Asien, sondern Kommentare aus der Heimat. In seinem überraschend euphorischen Fazit des Zwölf-Tage-Trips griff der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenige Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl frontal an, der die strapaziösen Werbetouren der Topklubs FC Bayern und Borussia Dortmund kritisiert hatte. Hasenhüttl hatte es als "krass" bezeichnet, was den Münchner Profis sowie denen des BVB in der Vorbereitung zugemutet werde, ließ er aus dem RB-Trainingslager in Österreich wissen.

Kommentar Rummenigge dazu: "Ich finde diese Aussage ein Stück zynisch und auch unsolidarisch." Aus seiner Sicht sind Trips in die neuen Märkte Pflicht, wenn die Bundesliga mit anderen Topligen Europas konkurrieren wolle. Anders als die Clubs, "die in Asien und Amerika waren", hätte die Vereine mit Trainingslager in Österreich und der Schweiz keinen "großen Beitrag zum Wohle der Bundesliga" geleistet.

Hasenhüttl reagierte im RB-Camp erstaunt auf Rummenigges Verbalattacke. "Was an meiner Aussage zynisch sein soll, verstehe ich nicht. Ich wurde als Trainer zu den Belastungen einer Asienreise gefragt. Und ich habe als Trainer geantwortet, dass ich die Belastungen für die Spieler extrem finde." Er stehe zu der Aussage. Immerhin hatte auch Hoeneß die Münchner Zwölf-Tage-Tour in Teilen als "grenzwertig" kritisiert.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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