Fußball

33 Jahre nach Maradona SSC Neapel ist Meister und eskaliert komplett

Victor Osimhen schoss das Tor zur Meisterschaft.

Victor Osimhen schoss das Tor zur Meisterschaft.

(Foto: IMAGO/Insidefoto)

Die SSC Neapel hat es geschafft: Nach 33 langen Jahren gewinnen die Erben von Diego Maradona endlich wieder die Meisterschaft in der Serie A. Dafür reicht ein schnödes Remis bei Udinese Calcio. Bei den Neapolitanern und ihren Fans brechen danach alle Dämme.

Die Erben von Diego Maradona sind nach 33 Jahren wieder italienischer Fußball-Meister: Die SSC Neapel hat durch ein hart erkämpftes 1:1 (0:1) bei Udinese Calcio den ersehnten Scudetto gewonnen. Napoli kann fünf Spieltage vor Schluss nicht mehr vom ersten Platz der Serie A verdrängt werden und feierte den dritten Titel nach den beiden Meisterschaften der Maradona-Ära (1987 und 1990). Nach dem Schlusspfiff brechen alle Dämme, Tränen fließen. Zahlreiche der 13.000 mitgereisten Fans eskalieren komplett vor Glück, stürmen den Platz und herzen die neuen Champions.

Während die Mannschaft in Udine feierte, begann in Napoli die schon wochenlang herbeigesehnte Mega-Party. In dem nach Maradona benannten Stadion verfolgten rund 60.000 Fans auf acht Großbildschirmen die Partie, in der Stadt waren ebenfalls unzählige Leinwände aufgebaut. Auf den großen Plätzen versammelten sich schon tagsüber unzählige Anhänger und stimmten sich mit Gesängen und bengalischen Feuern auf den Triumph ein. Schon vor dem Schlusspfiff in Udine wurden in Neapel Feuerwerksraketen in den Himmel geschossen.

Osimhen sorgt für die Erlösung

Platzsturm in völliger Glückseligkeit.

Platzsturm in völliger Glückseligkeit.

(Foto: IMAGO/Insidefoto)

Aus Sicherheitsgründen waren in der ohnehin chaotischen Stadt am Fuße des Vesuvs etliche Straßen für den Verkehr gesperrt worden, ein Großaufgebot der Polizei sollte für eine friedliche Partynacht sorgen. "Wenn man die Neapolitaner glücklich sieht, bekommt man ein Gefühl für die Freude, die sie empfinden", sagte ein sichtlich gerührter Erfolgstrainer Luciano Spalletti bei DAZN: "Diese Menschen werden auf diesen Moment schauen, wenn das Leben schwer wird, sie haben jedes Recht, so zu feiern. Man fühlt sich ein bisschen entspannter, wenn man weiß, dass man ihnen diesen Moment des Glücks geschenkt hat."

Nach aktivem Beginn der Gäste, die jedoch zunächst ungefährlich blieben, schlug Udine eiskalt zu. Lovric wurde im Strafraum nicht unter Druck gesetzt und drosch den Ball aus halblinker Position ins lange Eck. Gegen die kompakte Abwehr des Gegners fiel Neapel in Durchgang eins kaum etwas ein, ein Kopfball von Osimhen (33.) war die aussichtsreichste Chance. Auch nach der Pause ging für Neapel zunächst wenig zusammen, aber eine Ecke drehte die Stimmung. Im Getümmel nach dem Standard parierte Udinese-Torwart Marco Silvestri noch gegen Khvicha Kvaratskhelia, den Abpraller versenkte Osimhen aus rund elf Metern im Netz. Die Anspannung entlud sich in grenzenlosem Jubel, der Stürmer riss sich die ikonische Maske vom Gesicht und badete in der Euphorie.

Aufregende Offensive als Trumpf

Mehr zum Thema

Die Mannschaft von Spalletti hatte in Udine nur einen Punkt zum Titel gebraucht, nachdem der einzig verbliebene Verfolger Lazio am Vortag seine theoretische Chance mit einem 2:0 (1:0) gegen Sassuolo Calcio gewahrt hatte. Am Wochenende hatte Napoli die Vorlage der Römer, die 1:3 bei Inter Mailand verloren, nicht genutzt. Das 1:1 gegen US Salernitana reichte nicht, die Feierlichkeiten mussten verschoben werden.

Die Süditaliener verdienten sich den Triumph mit famosen und souveränen Vorstellungen, einer aufregenden Offensive um Osimhen, der nun sein 22. Saisontor erzielte, und Dribbelkünstler Kvaratskhelia sowie der Unbekümmertheit eines Außenseiters ohne ganz große Stars. Nach einigen knapp verpassten Erfolgen in den vergangenen Jahren schaffte es Spalletti dieses Mal, dass sein Team im Laufe der Saison nicht einbrach. In der Champions League war die SSC erst im Viertelfinale gegen den AC Mailand ausgeschieden.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen