Tuchel? Nagelsmann? Oder was? Sagnol soll den FC Bayern beruhigen
29.09.2017, 09:17 Uhr
Franck und Willy.
(Foto: imago/MIS)
Willy Sagnol dafür sorgen, dass der FC Bayern sein Spiel in Berlin gewinnt. Ob der Interimscoach zum Nachfolger von Carlo Ancelotti befördert wird, ist angeblich offen. Da klingen die Spekulationen um Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann interessanter.
Nach dem Rauswurf von Trainer Carlo Ancelotti soll es nun Willy Sagnol beim FC Bayern richten - vorerst. Der Franzose ist gehalten, bis zum Spiel bei der Berliner Hertha am Sonntag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) für Ruhe bei den kriselnden Münchnern zu sorgen und seinen Chefs mit einem möglichst klaren Sieg etwas Luft zu verschaffen, damit die sich nach einem neuen Übungsleiter für den erfolgreichsten Fußball-Bundesligisten der Geschichte umsehen können. "Wir haben keinen Zeitdruck", behauptete Präsident Uli Hoeneß.
Aber nach der Länderspielpause sollte der neue Mann dann zum Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag, 14. Oktober, schon an Bord sein. Offen ist angeblich, ob womöglich Sagnol eine Chance hat, vom Nothelfer zum Cheftrainer aufzusteigen. Die Münchner hätten bei der Trennung von Ancelotti "keinen Plan B" gehabt, versicherte Hoeneß dem Radiosender FFH. Der Italiener hatte nach dem ein wenig peinlichen 0:3 in der Champions League gegen Paris Saint-Germain seinen Posten nach 15 Monaten räumen müssen. "Es war eine Ehre, Teil der Geschichte der Bayern zu sein", ließ der 58-Jährige wissen.
Nagelsmann mag nicht spekulieren
Mit einem starken Auftritt bei der Hertha, die sich in der Europaliga am Donnerstagabend mit dem 0:1 in Östersund blamierte, könnte Sagnol durchaus Argumente für eine längerfristige Beförderung sammeln. Der 40-Jährige gewann einst als Rechtsverteidiger mit den Bayern zahlreiche Titel, darunter 2001 auch die Champions League - und gilt seither als Klub-Idol. Als Trainer hat er Chef-Erfahrung: von 2013 bis 2014 bei der U21-Auswahl Frankreichs, und von 2014 bis 2016 beim französischen Erstligisten Girondins Bordeaux.
Ob die Bayern-Führung allerdings dem stillen Franzosen wirklich auf Dauer das in jüngster Zeit arg launische Star-Ensemble anvertraut, ist ungewiss. Schnell begannen Spekulationen um Thomas Tuchel, der trotz des DFB-Pokalsiegs im Sommer bei Borussia Dortmund gehen musste, und Julian Nagelsmann, der jüngst sogar öffentlich vom Bayern-Job träumte. Anders als Tuchel aber hat Nagelsmann in Hoffenheim noch einen Vertrag bis 2021 - und wehrte Fragen nach einem Arbeitsplatz-Tausch vor dem bitteren 1:2 der Kraichgauer bei Ludogorez Rasgrad in der Europaliga: "Ich befasse mich nicht mit Spekulationen", sagte der 30-Jährige dem Fernsehsender Sport1.
Auch Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen wollte nichts von den Wechselgerüchten um Nagelsmann wissen: "Es langweilt mich einfach nur." Fest steht, dass die Bayern – anders als Hoeneß vorgibt - nicht allzu viel Zeit für eine überzeugende Lösung haben. Im Oktober stehen die beiden Spiele gegen Celtic Glasgow an, in denen es um das Weiterkommen in der Champions League geht, und die DFB-Pokalpartie bei RB Leipzig an. "Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen", mahnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa