BVB will keinen EL-Einspruch Sakhos positiver Dopingtest trifft Liverpool
24.04.2016, 12:57 Uhr
Mamadou Sakho wurde offenbar mit einem verbotenen Fatburner erwischt.
(Foto: imago/VI Images)
Doping-Ärger für Jürgen Klopps Abwehrchef Sakho: Nach einem positiven Test droht dem LiverpoolProfi eine lange Sperre. Borussia Dortmund, in der Europa League dramatisch an Liverpool gescheitert, hat aber keine Aussicht auf einen erfolgreichen Protest.
Ärger zur Unzeit für Jürgen Klopp: Fünf Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel des FC Liverpool in der Europa League beim FC Villarreal ist ein positiver Dopingbefund bei seinem Schützling Mamadou Sakho bekannt gegeben worden. Welches verbotene Mittel beim französischen Nationalspieler festgestellt wurde, ist zurzeit offiziell nicht bekannt. Dem 26-Jährigen droht allerdings das Aus für die EURO (10. Juni bis 10. Juli) im eigenen Land.
"Der Spieler ist derzeit nicht suspendiert. Aber der Klub hat in Übereinstimmung mit dem Spieler entschieden, dass er dem Spielkader nicht zur Verfügung steht, solange der Prozess läuft", hieß es in einer Mitteilung des FC Liverpool, der am Samstag gegen den Tabellenvorletzten Newcastle United nach einer 2:0-Führung über ein 2:2 nicht hinausgekommen war.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp hätte sich vor dem Europaliga-Halbfinale gegen den FC Villarreal sicher andere Nachrichten gewünscht.
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Klopp äußerte sich zurückhaltend zum Vorfall: "Ich kann über die Tatsache, dass ich auf Mamadou verzichten muss, nichts sagen. Es gibt eine Erklärung, das ist alles, was wir sagen können. Vielleicht wissen wir nächste Woche mehr." Der Klub von der Anfield Road bestätigte, dass man von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) darüber unterrichtet wurde, dass eine Untersuchung gegen Sakho wegen der Verletzung der Anti-Doping-Richtlinien eingeleitet worden sei.
Verbotener Fatburner
Französischen Medienberichten zufolge wurde der Innenverteidiger nach dem 1:1 im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Manchester United am 17. März positiv auf einen nicht erlaubten Fatburner getestet. Pikant im Fall Sakho ist die Tatsache, dass er beim 4:3-Thriller im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Borussia Dortmund an der Anfield Road zum 3:3 getroffen hatte. In beiden Duellen gegen die Schwarz-Gelben war Sakho über die komplette Distanz zum Einsatz gekommen.
Nach dem 1:1 aus dem Hinspiel hatten die Klopp-Schützlinge den BVB aus dem Wettbewerb geworfen. Der BVB wird jedoch auf einen Einspruch gegen die Spielwertung verzichten. "Ich glaube nicht, dass für uns jetzt noch mal eine Tür aufgeht", wurde Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von der "Bild am Sonntag" zitiert. "Dass wir ausgeschieden sind, haben wir uns selbst zuzuschreiben", ergänzte Sportdirektor Michael Zorc bei Sky.
Doping-Experte Fritz Sörgel betonte in der BamS: "Fatburner können Nahrungsergänzungsmittel, Koffein oder auch Pflanzeninhaltsstoffe sein. Sie stehen nicht auf der Dopingliste. Denkbar wäre auch ein Einsatz des Hustenmittels Ephedrin oder von Hormonen. Diese stehen auf der Dopingliste."
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat die Regelsperre für Dopingvergehen vor geraumer Zeit auf vier Jahre erhöht. Sakhos Team-Kollege Kolo Touré - damals noch bei Manchester City - wurde im März 2011 wegen der Einnahme von Tabletten zur Gewichtsreduzierung für ein halbes Jahr gesperrt. Sollte Klopps Abwehrchef endgültig überführt werden, droht ihm eine ähnliche Strafe. Dies würde bedeuten, dass der französische Nationalspieler nicht nur das Saison-Ende in der Premier League verpassen würde, sondern es wäre auch das Aus für die Heim-Europameisterschaft im Sommer.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa