Schneller als gedacht findet Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern einen neuen Trainer. Jeff Strasser wird doch etwas überraschend Nachfolger von Norbert Meier. Für den Luxemburger ist es eine Heimkehr mit einer ganz schweren Mission - und immensem Druck.

Bei der Suche nach einem neuen Trainer hat der 1. FC Kaiserslautern eine überraschende Lösung präsentiert. Der frühere Luxemburger Nationalspieler Jeff Strasser wird Nachfolger von Norbert Meier beim Tabellenletzten der 2. Fußball-Bundesliga. "Wir sind froh, dass wir in Jeff Strasser einen jungen und erfolgshungrigen Trainer für uns gewinnen konnten", sagte Sportdirektor Boris Notzon. Strasser erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019.

Der 42-Jährige kennt sich aus auf dem Betzenberg: Er spielte dort von 1999 bis 2002 als Verteidiger. "Wieder beim FCK zu sein, ist wie nach Hause kommen", sagte Strasser. "Ich habe mich auf dem Betze immer sehr wohl gefühlt." 15 Jahre danach beginnt für ihn jedoch eine schwere Mission. Der 1. FC Kaiserslautern ist als einzige Zweitliga-Mannschaft in den bisher acht Partien bei nur zwei Punkten sieglos. Am Montag erlebte der FCK mit den Interimstrainern Manfred Paula und Alexander Bugera ein 0:5-Debakel bei Union Berlin. "Die Werte, für die Jeff als Spieler stand, sind die Werte des FCK. Das kann er der Mannschaft vermitteln, davon sind wir überzeugt", sagte Notzon und betonte angesichts der prekären Lage: "Der FCK gibt niemals auf, und auch wir werden nicht aufgeben. Wir wollen das Ziel Klassenerhalt schaffen!"

Keine Zeit zum Eingewöhnen

In vielen Gesprächen habe ihn Strasser davon überzeugen können, dass er "fachlich und menschlich zu 100 Prozent zu uns passt" und man gemeinsam Lautern wieder "nach oben bringen" werde. Der Neue sagte: "Ich appelliere an die Fans, die Mannschaft so bedingungslos zu unterstützen wie sie mich früher unterstützt haben." Strasser übernahm das Training kurz nach seiner Vorstellung am Mittwochnachmittag. Schon am Freitag sitzt er im Duell mit dem Tabellenvorletzten Greuther Fürth auf der Bank.

Sportdirektor Notzon hofft, dass es dem neuen Coach schnell gelingt, eine Spielphilosophie zu entwickeln, "die zum FCK passt" und dass die Mannschaft den Fußball spielt, "der auch zu seiner Mentalität passt". Die Pfälzer hatten auch mit dem Schweizer Ciriaco Sforza gesprochen, der 1998 Spielmacher der Meistermannschaft des FCK und bis 2015 Trainer des FC Thun war. Strasser erwarb 2016 mit den heutigen Bundesliga-Trainern Julian Nagelsmann (Hoffenheim) und Domenico Tedesco (Schalke ) die Trainerlizenz.