Fußball

Coman verletzt, Sané unglücklich Tah patzt Bayern spät zum Weihnachtsmeister

Leverkusens Tah (links) patzte in der letzten Sekunden, Lewandowski vollendete für die Bayern zum Sieg.

Leverkusens Tah (links) patzte in der letzten Sekunden, Lewandowski vollendete für die Bayern zum Sieg.

(Foto: Pool via REUTERS)

In einem kurzweiligen Spitzenspiel gewinnt Bayern München in der letzten Sekunde gegen Bayer Leverkusen. Ein Volley-Hammer bringt die dominante Werkself früh in Führung, Lewandowski gleicht mit Glück vor der Pause auf. In Hälfte zwei nutzt der Rekordmeister gute Chancen nicht - bis Tah kurz vor Schluss patzt.

Bayer München ist "Weihnachtsmeister", Bayer Leverkusen hat dagegen den ersten Tabellenplatz nicht erfolgreich verteidigen können. Der Fußball-Rekordmeister gewann am 13. Spieltag im sehenswerten Bundesliga-Gipfeltreffen in Leverkusen durch einen Doppelpack von Robert Lewandowski mit 2:1 (1:1). "Was für ein Jahr wir gespielt haben", sagte der der Pole bei Sky. "Wir wollen immer mehr. Und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr weiter so Tore schießen." Sein Team habe "das Spiel unter Kontrolle" gehabt. "Großes Kompliment für das, was wir als Mannschaft gemacht haben", sagte er. "Das war ein sensationelles Jahr."

Nun überwintert das Team von Trainer Hansi Flick auf Platz eins. Der tschechische Nationalspieler Patrik Schick (14.) erzielte per herrlichem Volleyschuss die Führung für die Werkself. Weltfußballer Robert Lewandowski (43.) sorgte beim Comeback von Joshua Kimmich, der in der 68. Minute eingewechselt wurde, für den Ausgleich. In der Nachspielzeit (90.+3) erzwang Lewandowski mit Saisontor Nummer 17 die Entscheidung. Jamal Musiala (79.) hatte zuvor schon das Bayern-Siegtor auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten.

"Das ist verdammt ärgerlich. Aber das Leben geht weiter, wir haben ein starkes Jahr gespielt und mindestens heute auf einem Niveau mit Bayern. Wir haben unverdient verloren", sagte Bayer-Torhüter Lukas Hradecky. Beide Mannschaften dürfen sich frühzeitig in die kurze Winterpause verabschieden, die bereits am 2. Januar endet. Während die Konkurrenz am 22. und 23. Dezember vor dem Jahresabschluss noch einmal in der zweiten Runde des DFB-Pokals gefordert ist, wurden die Zweitrunden-Begegnungen der beiden Europapokal-Teilnehmer auf Mitte Januar verlegt.

Natürlich wieder Lewandowski

Klares Ziel sei die Rückkehr auf Platz eins, hatte Flick betont. Ein Sieg wäre für ihn zum Abschluss des wunderbaren Triple-Jahres "die Kirsche auf der Sahnetorte". Und das ersehnte "kleine Finale", wie es der frisch gekürte Welttorhüter Manuel Neuer nannte, ließ sich auch von Beginn an als ein solches an. Einen frühen Aussetzer von Nadiem Amiri nach wenigen Sekunden im Spielaufbau konnten die Bayern jedoch nicht nutzen. Generell pressten beide Teams enorm früh und druckvoll, Chancen sprangen in einer intensiven und temporeichen Begegnung zunächst nicht heraus.

Die erste Torannäherung Amiris (13.) blieb noch ungefährlich, dann zauberte die Bayer-Offensive mit einer tollen Eckballvariante: Nachdem Leon Bailey kurz ausgeführt hatte, flankte Amiri mustergültig auf den an der Strafraumkante wartenden Schick, der den Ball wuchtig per Volleyschuss in die Maschen drosch. Davon angestachelt wurden die Gastgeber mutiger. Schicks Fernschuss parierte Neuer (19.), Diaby schoss aus guter Position vorbei (22.). In Leverkusens Spiel nach vorne stachen Amiri und Mittelfeld-Partner Florian Wirtz heraus.

Von Weltfußballer Lewandowski war zunächst nicht so viel zu sehen. Nach einer Flanke von Thomas Müller reichte Lewandowski aber ein einziger, schwerwiegender Abstimmungsfehler von Torhüter Lukas Hradecky und von Jonathan Tah, um völlig freistehend einzuköpfen. Ebenfalls per Kopf verpasste Lewandowski für die immer stärker werdenden Münchner die Führung kurz vor der Pause.

Bitterer Patzer von Tah

Den Schwung aus den Schlussminuten der ersten Halbzeit nahm der FCB mit. In der Folge spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Bei Amiris Flatterball musste Neuer nachfassen (61.). Glänzend parierte Hradecky gegen Serge Gnabry (66.).

Für die Schlussphase brachte Flick in Rückkehrer Kimmich und Ausnahmetalent Musiala noch einmal frische Kräfte - viel aufsehenderregender war jedoch die zeitgleiche Auswechslung von Leroy Sané (68.), den Flick erst in der 32. Minute eingewechselt hatte. Alles lief auf ein 1:1 hinaus, Bayer Leverkusen wähnte sich schon als Weihnachtsmeister. Dann verstolperte Nationalspieler Jonathan Tah in der letzten Sekunde den Ball anstatt ihn zu klären - Lewandowski bedankte sich für den Patzer mit seinem zweiten Tor. Direkt darauf folgte der Schlusspfiff.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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