Nicht nach "Ausreden suchen" Ter Stegen entschuldigt sich für Demütigung
16.08.2020, 09:59 Uhr
Machtlos. Fassungslos.
(Foto: Peter Schatz / Pool)
Es ist der schlimmstmögliche Abend für Marc-André ter Stegen: Die Chance, im direkten Duell mit Manuel Neuer zu punkten, gerät zum Alptraum. Für das, was der FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern erlebt, gebe es keine "Ausreden". Stattdessen aber eine Entschuldigung.
Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen hat sich nach der deutlichen 2:8-Niederlage gegen den FC Bayern im Viertelfinale der Champions League bei den Fans des FC Barcelona entschuldigt. "Es tut mir wirklich leid, was gestern passiert ist", schrieb der 28 -Jährige nach dem Königsklassen-Aus auf Twitter. "Ich bin enttäuscht. Ich will nicht nach Ausreden suchen - weil es keine gibt. Wir müssen definitiv etwas ändern."
Ter Stegen hatte im direkten Duell mit seinem DFB-Rivalen Manuel Neuer acht Gegentore kassiert und war mit Barça krachend im Viertelfinale der Königsklasse ausgeschieden. Neuer hatte anschließend sogar Mitleid für den ehemaligen Gladbacher geäußert. "Das wünscht man natürlich keinem Teamkollegen in der Nationalmannschaft", sagte der Münchner, der seit Jahren die Nummer 1 im DFB-Tor ist.
Der sechs Jahre jüngere ter Stegen wollte den direkten Vergleich eigentlich dazu nutzen, um gegen Neuer zu punkten. Seit längerer Zeit beklagt der 28-Jährige, dass er im Duell mit dem Kapitän des FC Bayern und der Nationalmannschaft keine faire Chance bekommt. Als er das im vergangenen Jahr öffentlich und sehr offensiv anprangerte, gab es heftige Kritik von Neuer und seinen Münchnern.
"Von Bayern massakriert"
In Lissabon nun konnte ter Stegen keine Werbung für sich betreiben. Zwar war er bei allen Gegentreffern weitgehend machtlos, denn er wurde von seinen Vorderleuten alleingelassen. Allerdings setzte er diese mit teilweise hochriskanten Zuspielen immer wieder unter Stress. Entsprechend krachend fiel die Kritik der spanischen Medien aus.
Die "Marca", das Hausblatt des spanischen Großrivalen Real Madrid, schrieb genüsslich, dass "ter Stegen von den ambitionierten Bayern massakriert" wurde. "Es war die schlechteste erste Halbzeit, die man von ter Stegen in Erinnerung hat", verbreitete "El Mundo Deportivo". Die Zeitung "Sport" wollte den Torwart gar nicht erst wiedererkannt haben.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid