"... wenn du Eier dafür hast" Thomas Tuchel verliert die Contenance
25.11.2020, 12:41 Uhr
Nach der unglücklichen Champions-League-Niederlage im Schlüsselspiel bei Paris St. Germain entlädt sich der Leipziger Frust beim Schiedsrichter. Der angezählte PSG-Coach Thomas Tuchel verliert derweil in der Pressekonferenz nach dem Gruppen-"Finale" kurz die Nerven.
Julian Nagelsmann konnte über den "Witz"-Elfer von Neymar überhaupt nicht lachen, Thomas Tuchel forderte aufgebracht von einem Journalisten "Eier": Am Ende des zum Gruppen-"Finale" ausgerufenen Champions-League-Spiels zwischen Paris St. Germain und RB Leipzig waren beide Trainer frustriert. Der angezählte Tuchel durfte sich zumindest über drei glückliche Punkte und etwas weniger "Druck auf dem Kessel" freuen, während Nagelsmann Paris mit leeren Händen und Zweifeln am Videobeweis verließ.
"Der Elfmeter war ein Witz", sagte der RB-Coach über die entscheidende Szene bei Leipzigs unglücklicher 0:1 (0:1)-Niederlage bei Sky. Nagelsmanns Frust war verständlich, Leipzigs Chancen auf das Achtelfinale sind durch den verlorenen Direktvergleich mit der punktgleichen PSG gesunken. Beim Duell im Strafraum von Marcel Sabitzer gegen Angel di Maria konnten auch die TV-Bilder keine Berührung beweisen. Neymar, nahm das Geschenk an und verwandelte den Elfmeter zum frühen Siegtreffer (11.).
Danach fehlte Leipzig bei aller Dominanz die Durchschlagskraft. Paris igelte sich ein und ermauerte sich so einen Sieg, der das Gruppen-Aus vorerst abwendete und Tuchel eigentlich aus der Schusslinie bringen sollte. Doch der sah sich in der Pressekonferenz erneut mit Kritik nach dem schwachen Spielniveau und dem Vertrauensverhältnis konfrontiert - da platze ihm der Kragen. "Du kannst die Frage in der Kabine stellen, wenn du die Eier dafür hast", herrschte der 47-Jährige einen Medienvertreter mit lauter Stimme und bösem Blick an: "Denn die Spieler sind tot! Sie haben alles gegeben!"
Tuchel war es leid, wieder darauf hinzuweisen, dass viele Verletzte wie die deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer gefehlt hätten und Rückkehrer wie Neymar und Kylian Mbappé noch weit von ihrer Topform entfernt seien. "Wir müssen uns für den Sieg nicht entschuldigen", sagte Tuchel: "Wir haben gekämpft und das notwendige Glück gehabt. Das können wir gerne zugeben. Aber wir haben das Ergebnis, das wir gebraucht haben." Denn: "Wir haben hier Druck auf dem Kessel." Erreicht Tuchel mit dem Starensemble nicht die K.-o.-Runde, sind seine Tage in Paris wohl gezählt.
Quelle: ntv.de, tno/sid