Nagelsmann hätte anders gewählt Toni Kroos spottet über Ballon-d'Or-Wertung
18.10.2022, 16:35 Uhr
Toni Kroos antwortete mit Ironie auf die Wahl des Ballon d'Or.
(Foto: IMAGO/Shutterstock)
Real Madrid gewinnt in der vergangenen Saison die Champions League und die spanische Meisterschaft. Bei der Ballon d'Or-Mannschaftswertung belegen die Königlichen trotzdem nur Platz drei. Rio-Weltmeister Toni Kroos hat dafür nichts als Spott übrig. Auch Julian Nagelsmann meldet Einwände an.
Real Madrids Fußballprofi Toni Kroos hat mit Ironie auf die Ballon d'Or-Wahl 2022 zur Mannschaft des Jahres reagiert. Nachdem am Montagabend in Paris der englische Meister Manchester City statt des Champions-League-Siegers aus Spanien zum besten Klub der vergangenen Runde gekürt wurde, schrieb der 32-Jährige beim Kurznachrichtendienst Twitter: "3rd best team in 2021/22 - happy @realmadrid?" ("Drittbestes Team 2021/22 - glücklich, Real Madrid?").
Auch andere Fußballgrößen Reals taten ihren Unmut über die "Club of the Year"-Wahl kund, bei der Madrid auch hinter dem FC Liverpool landete. "Das war für uns alle etwas seltsam", meinte Keeper Thibaut Courtois, der die Wahl zum besten Torhüter gewann. Iker Casillas, einer der Vorgänger Courtois' im Real-Tor, twitterte: "Premios de broma." ("Witzpreise"). Neben der Champions League hatte Real in der vergangenen Saison auch die spanische Meisterschaft gewonnen.
Doch dass Real hinter City und Liverpool landete, hat einen speziellen Grund: Die Regeln des Ballon-d'Or-Ausrichters "France Football" sehen nämlich vor, dass als "Klub des Jahres" seit 2021 diejenige Mannschaft ausgezeichnet wird, deren Spieler und Spielerinnen in den Ballon-d'Or-Shortlists am häufigsten vertreten sind. Hier lagen die Skyblues und die Reds mit jeweils sechs Spielern vor den Königlichen mit fünf. Ausgerechnet Kroos fehlte in dieser Aufzählung.
Nagelsmann will keinen Ärger mit Barcelona
Auch Julian Nagelsmann äußerte sich zu der Wahl. Der Trainer des FC Bayern hätte bei der Kür des besten U21-Spielers bei der Ballon-d'Or-Ehrung anders und sich für Bayern-Star Jamal Musiala oder den Dortmunder Jude Bellingham entschieden. "In meinen Augen haben sowohl Jamal als auch Jude Bellingham eine bessere Saison gespielt als der Gewinner", sagte er. Münchens Musiala und Bellingham von Borussia Dortmund gehörten bei der Wahl zu den fünf nominierten Spielern für die Kopa-Trophäe, belegten am Ende die Plätze drei und vier. Der Preis ging an den Spanier Gavi vom FC Barcelona vor dem Franzosen Eduardo Camavinga von Real Madrid.
Unverdient sei Gavis erster Platz nicht. "Er hat eine extreme Gewinnermentalität, auch für sein Alter. Sehr giftig", sagte Nagelsmann und bescheinigte dem Katalanen eine "Terrier-Komponente gepaart mit sehr gutem Fußballer", sagte Nagelsmann. "Trotzdem sehe ich Jamal oder auch Jude Bellingham einen Tick vorne dran ich hätte anders rum gewählt." Bei diesen beiden Spielern sei es Geschmackssache, meinte Nagelsmann. "Bei Jude und Jamal ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Je nach Gusto, was man lieber sieht - eher so einen Box-to-Box-Spieler oder einen sehr feinen Fußballer in der roten Zone", sagte der Bayern-Trainer.
Ärger mit Barcelona wolle er nicht haben, fügte Nagelsmann hinzu. Den gab es im Sommer, nachdem Nagelsmann über die Einkaufspolitik der Katalanen gesprochen hatte. "Es ist der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt", hatte Nagelsmann gesagt. Barça-Präsident Joan Laporta hatte Nagelsmann danach kritisiert. Und diesmal? Nagelsmann scherzte beim Weg aus dem Pressekonferenzraum. Da rufe Herr Laporta nun bestimmt wieder an, sagte der Bayern-Trainer.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa