Die Statistik lügt nicht Tuchel ist der schlechteste Bayern-Trainer seit Klinsmann
18.02.2024, 21:03 Uhr
Miese Stimmung: Thomas Tuchel verliert mit seinem FC Bayern erneut.
(Foto: IMAGO/osnapix)
Es wird brenzlig für Thomas Tuchel: Der Stuhl des Bayern-Trainers wackelt nach der dritten Pleite innerhalb einer Woche. Die Blamage in Bochum macht Tuchel zum statistisch schlechtesten Trainer der Münchner seit 15 Jahren. Seiner Mannschaft fehlt es vorne wie hinten.
Pep Guardiola hat 2,41 und Jupp Heynckes 2,49. Hansi Flick sogar starke 2,53. Gemeint sind die im Durchschnitt gesammelten Punkte pro Spiel. Als Trainer für den FC Bayern. Dort steht bekanntlich seit vergangenem März Thomas Tuchel an der Seitenlinie. Er übernahm im vergangenen März für den heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann, um endlich wieder für große Erfolge zu sorgen. Doch nach der peinlichen Pleite beim krassen Außenseiter VfL Bochum drohen Tuchel und seiner Mannschaft eine Saison ohne Titel. Der ersten seit mehr als einem Jahrzehnt, seit 2012. Und der Bayern-Coach ist mit der erneuten Niederlage der statistisch schlechteste Münchner Trainer seit Jürgen Klinsmann.
Während der Weltmeister von 1990 in seiner Amtszeit (2008 bis 2009) nur 1,95 Punkte pro Spiel sammelte, sind es für Tuchel in seinen bisherigen 44 Partien als Übungsleiter 2,02. Damit unterbietet er die Statistik von Louis van Gaal (2009 bis 2011) um 0,01 Punkte. Beim Niederländer und bei Klinsmann war die miserable Ausbeute Grund genug, um gefeuert zu werden. Auch Tuchel drohen nun immer schwierigere Wochen.
Adé Meisterschaft? Dass es so brenzlig wird für den Trainer der Bayern, liegt nicht ausschließlich an dem neuerlichen Nackenschlag in Bochum. Nach drei Pleiten innerhalb einer Woche (im Topspiel der Bundesliga bei Bayern Leverkusen, in der Champions League bei Lazio Rom und nun die Niederlage im Ruhrstadion) könnte der deutsche Fußball-Rekordmeister in wenigen Tagen alles verspielen. Acht Punkte beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer aus Leverkusen nun bereits, am Samstag kommt RB Leipzig in die Allianz-Arena, das in der Vergangenheit gezeigt hat, dass es die Bayern ärgern kann. Im Rückspiel im Achtelfinale der Königsklasse müssen die Münchner Anfang März das 0:1 vom Mittwoch drehen. Im DFB-Pokal war man bereits im Herbst am Drittligisten 1. FC Saarbrücken gescheitert.
Kaum noch Tore unter Tuchel
Erreicht Tuchel seine Mannschaft nicht mehr? Ist das "Mia san mia" abhandengekommen? Kämpft das Team nicht für den Trainer? Alles Spekulation. Aber gegen Bochum liefen die Münchner sechs Kilometer weniger als der Gegner und überhaupt fehlt es in den vergangenen Wochen an Leidenschaft und Kampfgeist.
Und ebenfalls an Kaltschnäuzigkeit, auch wenn dem FC Bayern gegen Bochum zwei Tore gelangen, und in dieser Spielzeit sogar einige Schützenfeste, und man mit 61 Treffern statistisch immer noch die beste Offensive der Liga stellt. Dem Rekordmeister fällt unter Tuchel das Toreschießen aber seit Monaten extrem schwer. Vor den beiden Treffern in Bochum war seine Mannschaft zweimal in Folge torlos geblieben. Für andere Mannschaften eine Normalität, aber beim FC Bayern ein Unding und zuletzt in der Saison 2014/15 unter Guardiola der Fall. Ein großer Unterschied: Damals schonten die Münchner als lang feststehender Meister ihre Kräfte in der Liga.
Davon ist der FC Bayern unter Thomas Tuchel, dem statistisch schlechtesten Trainer seit 15 Jahren, weit entfernt: In den vergangenen 14 Pflichtspielen gelangen 20 eigene Treffer. Nicht genug, wenn man ganz oben mitspielen will. Vor allem, weil der Rekordmeister dabei 18 Tore kassierte (in der Bundesliga fing man sich in dieser Saison insgesamt bisher zehn Tore mehr als Leverkusen). Die Werkself schoss in den letzten 14 Partien gleich 13 Treffer mehr, der VfB Stuttgart, der den Münchnern langsam, aber sicher Platz zwei in der Liga streitig macht, netzte in diesem Zeitraum 28-mal ein.
Quelle: ntv.de